Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 82 - gehängt weiden können und wesha.b sie heule nur mehr als seltene Relikte erhalten sind. Sie waren eben viel länger der Erosion ausge- liefert als die durch höhere Einheiten geschützten unterostalpinen Decken weiter südlich. Vielleicht alber hängt auch — das sei eben- falls nur nebenbei angedeutet — das Fehlen von Tertiärablagerun- gen im westlichen Vo. mit diesem als möglich beschriebenen frühen Einschub eines unterostalpinen Sedimentstreifens auf den Vo.-Raum zusammen. Es seien im folgenden noch einige allgemeinere Fragen gestreift, die sich im Zusammenhang mit unseren Ausführungen aufdrängen. Dabei legen' wir Wert darauf, diesen Versuch als «unbewiesene An- sicht» aufzufassen und darauf, dass ein Teil davon schon von vielen Autoren erörtert wurde. a) Zu den Bewegungsriohtungen im Interferenzgebiet des ost- und westalpinen Bogens: Viele Phänomene der Deckenstrukturen beidseits des Alpen- rheins stehen unter dem Einfluss des ost- und westalpinen Bogen- verlaufes. Die aus dem ostalpinen Bogenzentrum stammenden ter- tiären Vor- und Hauptüberschiebungen setzten früher ein als die westalpinen Hanptschübe. Man könnte sich nun aber vorstellen, dass diese Tatsache von zusätzlicher Bedeutung wäre, wenn die verschie- denen Bewegungsmodi und -richtungen in tertiären Vorpbasen im westlichsten Raum des Ostalpenbogcns sich kräftiger abzeichneten als in der Hauptphase selbst. Dies, weil nach Zurückversetzen aler Decken in den Ablagerungsraum, entsprechend den ost- und westalpinen Hauptbewegungsriobtungen, — z. B. zur Untereocacn- zeit — die beiden Bogcnzentren räumlich weiter voneinander separiert zu liegen kommen als heute. Nach dem fraglich mit- telkretazischen Deckenschub im Penninikum (nach W. L e u p ol d, R. Staub u. a.) herrscht vom Cenoman (bzw. sicher Turon) bis ^zuiii Eocaen im alpinen Raum relativ «Ruhe» (natürlich nur im Sinne tles Fehlens weitreichender Dcckenüberschiebungen). Die räumliche Trennung der gebirgsbildenden Hauptzentren dürfte sich nach Ein- setzen der tertiären ostalpinen «Vorläuferbewegungen» derart aus- gewirkt haben, dass die Bewegungsrichtung im westlichsten Sektor des E-Bogens voll zu Geltung gekommen wäre, weil eine Interferenz mit dem bei der späteren Hauptüberschiebung wesentlichen westal- pinen Druck damals noch nicht hemmend-wirkte. Der ostalpine Bo-
	        

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