Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 79 — Es scheint uns ferner die Tatsache wesentlich zu sein, dass Vo. wie Va. Tri. nur Ausschnitte von Schichtfolgen darstellen. Die Ba- sisflächen dieser Flyschkomplexe sind tektonische Ablösungsflächen, welche stratigraphisch ehemals vollständigere Schichtfolgen in ver- schieden hohem Profilniveau durchschnitten. Im Va.-Tri. liegt diese Ablösungsfläche im Turon, (im Wäggitaler Flysch im oberen Senon), im nordalpinen Flysch von Wildhaus, Liechtenstein und Vorarlberg im Cenoman, im Allgäu und in Oberbayern wahrscheinlich im Urgo- Aptien, in Oberösterreich und Wienerwald im Neokom. Diese Ab- lösung von der stratigraphischen Unterlage kann a priori ein Vor- gang sein a) der Schwercgleitung oder b) der Ahsoherung durch höhere Decken. Wir halten a) aus folgenden Gründen für wahrscheinlicher : Heutige Disposition und Verbreitung lies nordalpinen Flysches; Dis- konformität dieser Zone zu den Strukturen höherer Decken; selb- ständiges Vorwandern der Falknis-Deckc ohne höhere Deckeidast und die heutige Lage ihrer Stirnfalten über dem auskeilenden S- Ende von Vo. und Va.-Tri.: Lage des Oberostalpins — im Süden über der Falknis-Decke und im Norden über dem Vo. — mit passiv mitverschleppten unterostalpinen Fetzen an seiner Basis; Fehlen von Tertiär im Vo.; Bewegungsabfolge übereinstimmend mit der von W. Leupold (1942) für den Glarner Flysch beschriebenen. Danach könnte man sich ungefähr die folgenden Vorstellungen über den Überschiebungsvorgang der Flyschmassen im west-ostalpi- uen Genzgcbiet machen: Mit dem Einsetzen des tertiären Hauptschubes aus dem ost- alpinen Bogenzentrum wird im penninisehen Grossflyschtrog der Streifen des Va.-Tri. gehoben. Die jüngsten Oberkreide-Horizonle lösen sich von ihrer stratigraphischen Unterlage und rücken gleitend über den Vo.-Trogstreifen vor. Danach erreicht die Hebungswelle den Vo.-Trograum selbst. Zu dieser Zeit oder kurz vorher werden in den nordwestlich anschliessenden Räumen des Prä. und Sar- dona, aber auch in den südöstlich benachbarten Räumen der nach- maligen Falknis- und Sulzfluh-Decken noch untereocaene Sedimente abgelagert (Flysch und Wildflysch). In der Hebungszone, die nun im Vo.-Trograum wirksam wird und welche bogenförmig um das ost- alpine Bewegungiszentrum angelegt ist, bildet sich, nach W zu in
	        

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