Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 64 — ist kaum mehr zu zweifeln, dass sie zumindest für die östlichere südbayrische und oberösterreichische Flyschzone stimmt. Es kann sich demnach bei iVl. R i c h t e r u. a. wohl nur in west- lichen Gebieten (Vorarlberg. Allgäu) um eine Verwechslung von «Tristelschichten» und «Gault» .mit Oberkreidegesteinen handeln. Dieses Eindruckes kann man sich — natürlich mit den nötigen Vor- behalten eines zwar gründlichen Literaturstudiums, aber nicht eige- ner Feldbeobachtung östlich des Allgäus — nicht erwehren. Zudem beschreibt auch E. Kraus (1942) aus dem Trauehberg- flysch (Sigiswanger-Decke !) mächtige Schichtstösse im Liegenden des Ofterschwanger Flysches (in weichem aller Voraussicht nach cenomane Globotruncanen gefunden werden dürften), nämlich von oben nach unten : Halblechsehichten, Flyschkalkgruppc usw. (1942, Abb. 19), die wohl nur in die mittlere und untere Kreide gestellt, werden können. Die letztgenannte Serie soll (1942, p. 105) «etwa Barreme-Unterapt-Flyseh mit Orbitolina lent.», also das Aequivalent zu den «Tristelschichten» von Richter repräsentieren. Damit wären die beiden Forscher ungefähr gleicher Ansicht; die Sigiswan- ger-Decke enthält im Osten Mittel- und Unterkreidesedimente. Faziell zeigen diese — sofern heute schon ein Vergleich mit den lieferen Prätigau-Serieu berechtigt ist — jedenfalls südlicheren Fa- zieseinschlag (ähnlicher der Falknis-Deckc) als die noch «südhelve- lische» Anklänge aufweisenden fraglichen Unterkreide-Serien der Prätigauschiefer. Noch weiter im Osten (oberösterreichischer- und Wienerwald- Flysch) wird von den österreichischen Flyscharbeitern S. P r e y (1953), R: Grill (1953), u. a. einhellig Neokom und Gault in der Flyschzone ausgeschieden. Das Alter dieser Serien ist zum Teil durch Fossilien nachgewieeu und die Lilhofazies zeigt, nach den verschie- denen Hin weisen auf ihre Ähnlichkeit mit entsprechenden «Klippen-: - Gesteinen zu schlicssen, noch südlichere Züge auf als im Allgäu. Neokom : Kalke (z. T. mit Hornsteinen) und Kalksandsteine wechscl- lagcrn mit Schiefern (Kalke bisweilen gefleckt, mit Neokomaptychen und Calpionellen usw). Gault : Bunte Schiefer, Kalksandsteine, glan- konitreiche Quarzsandsteine, Quarzitc.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.