Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 63 — sein, weil kaum ein so völliger Fazieswechsel vom Gault in den Sätteln der Sigiswanger-Decke bis an deren Nordrand (also auf einige km Distanz) in Ofter- schwanger Flysch anzunehmen sei. Nach E. Kraus hingegen stellt der Ofterschwanger Flysch die Basisserie der Sigiswahger-Decke im Westen dar und ist, lithologisch allmählich überlei- tend, mit dem Hauptflyschsaudstein verknüpft. Ihr Alter wird mit Gault an- gegeben. Die Basis-Serie (F. A 1 I e m a n n, R. Blaser, P. N ä n n y, 1951) stellt die im Vorarlberg verschieden mächtigen, höheren Anteile des Ofterschwanger Flysches dar, welcher nach Kraus in Südbayern vollständig erhalten ist. Für sie ist in Vorarlberg das cenomane Alter erwiesen und damit die Ansieht von E. Kriius bestätigt. Die Bezeichnung Ofterschwanger Flysch (vielleicht besser -Serie ?) ist in diesem Gebiet ohne Zweifel berechtigt. Somit gibt es keine «Tristelschichten» und keinen «Gault» im südlichen Flyschzug des Vorarlberg — nicht air der Basis der Oberstdorfer-Decke, weil eine solche hier nicht exi- stiert — noch am Nordrand der Sigiswanger-Decke, an deren Basis cenomaner Ofterschwanger Flysch unter dem Hauptflyschsaudstein liegt. Die Frage nach dem Vorhandensein von «Tristelschichten» und «Gault» im Flyschgebiel des- Allgäus ist noch offen. Leider kennen wir die Gebiete östlich der genannten Linie nur wenig aus eigener Anschauung und wollen Uns deshalb nicht anmassen, zu den Widersprüchen der beiden Schulen'E. K raus und M. Richte r Stellung zu beziehen. Es sei uns aber noch folgende Feststellung erlaubt : In der Basis-Serie (= höherer Ofterschwanger Flysch nach Krau s) lassen sich häufig cenomane Glohotrun- canen finden. Aus den «unteren bunten Mergeln» werden auch Globolriuicanen von C u s l o d i s und S c h in i d t - T h o m e gemeldet. Da nach diesen Autoren der typische Gault (= Hauptmasse, der Of terschwaugei-Scluchten) darunter folgt, dürften sich entsprechen : Basis- Serie-untere bunte Mergel-höherer Ofter- schwanger F'lysch als cenomane Glieder der Sigiswanger-Decke. Erst wenn sich nachweisen lässt, dass in der Sigiswanger-Decke östlich der Wert ach tinler der cenomanen «Basis-Serie» (diese Be- zeichnung käme dann in Wegfall) — was den «unteren bunten Mergeln als oberer Gault» (M. R i c h t e r u. a.) oder dem «höheren Ofterschwanger Fiysch» (E. Kraus) entspricht — normalstrati- graphisch Gault und noch tiefer Tristelschichten folgen und keine Verwechslung dieser Schichtglieder mit Oberkreidegesteinen an der Basis der von E. K r a u s behaupteten, von M. R i c h t e r negierten «Oberstdorfer-Decke» vorliegt, ist also- unsere Behauptung unter 8. p. 61 völlig berechtigt. Der Nachweis ist S. P rey in Oberöster- reich gelungen und da dessen Gliederung in fast allen "Belangen mit der von M . R i c h t e r, G. M ii 1 1 e r - D e i 1 e, 1940, -übereinstimmt,
	        

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