Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 48 — südwärts zurüekgebogen und enden, spitz zusammenlaufend, wahrscheinlich vor Erreichen des Prätigauf lysch-Raunies (Fig. 4).] a) dürfte als Lösung kaum in Betracht fallen. Natürlich wäre man am liebsten bereit, die Sedimentsstreifen von Vo. und Va.-Tri. direkt nach SSE dem Prätigauflysch anzuhängen, was aus fol- genden Gründen nicht gut möglich ist: Nach Nänny nimmt die Geröllgrösse der klastischen Bänke im Prä. vom Vilan- bis zum Plessurgebiet kontinuierlich ab, südlich der Plessur aber wieder zu. Nehstdem ist der durchschnittliche Gerölldurchmesser im Plessurgebiet geringer als im Vo. Ferner lässt sich die ter- tiäre Ruchbeigserie (Tertiär fehlt im Vo.) über die Lenzerheide noch weiter nach Süden verfolgen. Diese Argumente machen es zum mindesten sehr unwahrscheinlich, Vo. und Va.-Tri. innerhalb des genannten Raumes unterzubringen, wiewohl ja, was die Fortsetzung der Oberkreide-Serien südlich der Plessur anbe- trifft, noch viele Fragen offen stehen. b) Es liegt kein Grund vor, die im siidhelvetischen Raum als er- wiesen anzusehende Isopenabbiegung nach Norden (im Rhein- talgebiet) im südöstlich anschliessenden penninisehen Flyschrauin zu negieren (siehe p. 50). Deshalb bestände idie Möglichkeit, Vo. und Va.-Tri. als im Westen an dieser Umbiegung endigende Faziesräume anzusehen und den Prä. westlich der Umbiegung an derselben Schwelle anzuschliessen (Fig. 3). Dann aber wären wir zur Annahme gezwungen, der Vo. sei in einer Vorphase der nachmaligen SE — NW gerichteten ostalpinen Hauptüherschie- bung, weit nach Westen iiherscho'ben worden. W. L e u p o 1 d (1942) fordert bekanntlich einen solchen E — W-Einschuh des Sardonallysches auf den Blattengratkomplex in einer Vorphase der helvetischen Hauptüberschiebung. Dies stände in Einklang mit unserer Annahme. Die westlicher gelegenen Prätigau-Flysch- massen wären offensichtlich hei diesem Bewegungsvorgang nicht mitbeteiligt gewesen (übrigens auch dann nicht, wenn wir von anderen Voraussetzungen ausgingen). Uns scheint allerdings ein E — W-Schub von solchem Aus- mass als Vorphase der nachmaligen Hauptüberschiebung in mehr- facher Hinsicht eine zu weitgehende Forderung : Nach den Auf- nahmen N ä n n y 's sind die Gerölldurchmesser in der Prätigau-
	        

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