Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

- 38 - dass Calpionellen nichts mit «Orbülinarien» der Ofoerkreide zu tun haben. Er zitiert sie. ohne Anführungszeichen; nur-noch aus Oberjura-Profilen. Foraminiferenführende Oberkreide vom Typus der Seewer- (Leimern-, Couches rouges-) kalke sind mit der Lupe leicht von Calpionelleukalkcn (Tilhon-Neokom) zu unterscheiden. Die betr. Oberkreidegesteine enthalten stets eine mit der Lupe feststellbare und oft grob bestimmbare Globotrun- canen-Globigerinen-Gemeinschaft. -Die «Orbülinarien» und «Pitbonellen» 'sind meist leicht festzustellen. Hingegen sind in Calpiouellenkalken mit der Lupe allerhöchstens Ra- diolarien zu sehen, nie aber weder Calpionellen noch «Orbülinarien» und in den seltensten Fällen Foraminiferen, worunter natürlich nie Clobotrun- canen oder Globigerinen. Schon von vielen Autoren wurde der Beweis erbracht, dass zumindest ein Teil der «normalstratigraphischen Einlagerungen» im Birnwangflysch von E. Kraus tektonisch höhere, aufgeschobene Späne von Jura- bis Ce- nomanalter sind. E. Kraus verwahrte sich verschiedentlich dagegen, nach- gewiesenes Cenoman als ostalpin anzusehen, da es ebensogut im Birnwang- flysch zu konstatieren sei. Heute wissen wir. dass erwiesenerinassen a[|i: Gesteine über der Fanolaserie, die älter als Maestrichtien sind, nicht zur Flyschfolge gehören. In diesem Zusammenhange genügt es, das Kapitel «Die pelagischen Kalke und die Foraminiferenfuude» (E. Kraus, 1942, p. 94) nachzulesen, um sich über die Streitfrage, zu orientieren. b) R a d i o 1 a r i e n g e s t e i n e , die zusammen mit calpionellenführendcn auftreten. Radiolarite wurden bisher nie in der Fanolaserie gefunden. c) Diabase. 1932, p. 104 meldet E. K raus solche über Seewerkalk liegend. Das beweist, dass sie nicht zum Flysch gehören. «Diabas in wildflyscharli- - gen Birnwangschichten» (östlich der Geisalpe) belegt nichts, solange für diese nicht Maestricht oder jüngeres Alter nachgewiesen wird. Ebensowenig : «Diabas zusammen mit rotem Mergelkalk» oder «Diabas mit grünlichem oder rotem Kalk in Kontakt». Solche Kalke wurden nicht als normale Einlage- rungen im Maestrichtien-Flyseh' gefunden. Aus diesen und vielen andern von E. Kraus sehr klar beschriebenen . Beispielen geht hervor, dass Diabase von Gesteinen begleitet werden, die nichts mit dem jüngsten Flyscb-Schichtglied — der Fanolaserie — zu tun haben. Sie treten in tektonisch höheren Niveaus auf und sind z. T. sicher älter. Dass sie wirklich auch im Flysch zu finden sind — dafür steht der Beweis jedenfalls noch aus, was schon M. Richter betonte. d) Die « B i r n w a n g k o n g 1 o m e r a l e » gehören nach E. Kraus als stratigraphisch jüngste Bildungen zum typischen Inventar der Birnwang- schichten. Über ihre Stellung im Normalprofil sagt er selbst (1942, p. 27): «... als Vertretung des Birnwangkonglomerats aufzufassen, das ja auch weiter im E (östlich des Rheins, Aut.) immer nur zuoberst im Birnwang-
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.