Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 33 — Zusammenhang und der tektonisch unscharfen Trennung Rechnung getragen werden durch die Bezeichnung Vaduzer-Triesner Flysch. R. Blaser (1952) glaubt, dass an einer Schubflache innerhalb der Gesamtsohichtfolge die tieferen Serien (Vaduzer Flysch) weiter nach Norden vorgeschoben seien als der im S zurückgebliebene Triesner Flysch. Wir glauben aus Karte und Profil eher das Umge- kehrte herauslesen zu dürfen. Das generelle Einfallen der Flysch- serien nämlich, 'das steiler ist als jenes der oberostalpincn Schicht- glieder (Konkordanz herrscht nur gerade im Raum der Schollen- basis), 1 ässt an eine ältere Erosionsfläche denken, die von den ober- ostalpinen Einheiten überschritten wurde, wie das R. Blase r (1952) und 0. A in p f e r e r (1937. b) wahrscheinlich machen. Wenn das der Fall ist, so zeigt schon die Karte, dass der Triesner Flysch nach der fraglichen Erosionsperiode noch nordwärts schwach über- schoben wurde. Z u s a ni m e n f a s s e n d lässt sich über die tektonischen Be- ziehungen der Flyscheinheiten im östlichen Rheintal folgendes fest- stellen': Über die 'mächtige, nach S zu auskeilende Platte des Vorarl- berger Flysches ist östlich Schaan eine kleinere S-fallende Einheit aufgeschoben : der Vaduzer Fiysoh. Derselbe wird durch die nasal- ste der flachliegenden Drei Schwestern-Schollen schief abgeschuil-- ten. Als Hangendscrie des Vaduzer Flysches darf der Triesner Flysch gelten. Diese Ansicht lässt sich nicht eindeutig belegen, da die fehlenden stratigraphischen Glieder zwischen den beiden Komple- xen durch Bergstürzschutt verhüllt sind. Auf wenige km Distanz keilt auch der Triesner Flysch nach S zu aus. Er mündet in den tektonischen Engpass von höchstens 50 m zwischen helvetischem Fläscherherg und 'der untcrostalpinen Falknis-Deokenbasis bei Lu- ziensteig ein. In dieselbe Lücke zwängen sich von S her die Prätigau- schiefer, auf kürzeste Distanz praktisch zu null Meter Mächtigkeit reduziert. Aus faziellen Gründen ist es ausgeschlossen, die beiden Flyschkomplexe direkt zu verbinden. Zieht der Triesner Flysch über oder unter die Prätigauischiefer hinein ? Tektonisch stehen beide Möglichkeiten offen, beweisen lässt sich keine, da die entscheidende Zone schuttvcrhüUt ist. Die nördlichere Lage 'des Triesner Flysches ist ein vager Hinweis auf seine tektonisch tiefere Stellung.
	        

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