Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1956) (56)

— 81 — die Grabung bald in grösserem Ausmasse fortzusetzen und die Unter- suchungen auch auf die. St. Peterskapelle auszudehnen. Ihre Anlage, zum Teil innerhalb der Kastellmauern zum anderen Teil auf den nörd- lichen Fundamentmauern des Kastells, lässt in ihrem Kern ein früh- christliches Heiligtum vermuten. Nach dieser Besichtigung versammelten sich im Saale des Hotels Linde über hundert Vereinsmitglieder zur ordentlichen Jahresver- sammlung. Der Vorsitzende begrüsste vor allem Seine Durchlaucht den Landesfürsten, der auch dieses Jahr dem Vereine die Ehre seines Besuches erwiesen hatte. Ferner konnte er noch willkommen heissen die Vertreter des Landtages und der Regierung, die Ehrenmitglieder und eine schöne Anzahl von Mitgliedern aus der Schweiz und aus Vorarlberg, ebenso die Herren Referenten des Tages Prof. Dr. H. Ber- togg, Direktor des Rätischen Museums in Chur und Fr. Dr. Ingbert Ganss vom Collegium Marianum in Vaduz. Hierauf fanden die geschäftlichen Traktanden ihre Erledigung. Die Verlesung des Protokolls der letzen Jahresversammlung durch den Schriftführer, die Erstattung des Jahresberichtes durch den Vorsitzen- den und die Rechnungslegung durch den Kassier fanden diskussions- lose Zustimmung. Dann erteilte der Vorsitzende dem ersten Referenten Herrn Prof. H. Bertogg das Wort zu seinem Vortrag über «Die alten Räter». Dieser überbrachte zunächst die Grüsse des befreundeten historischen Vereins von Graubünden, der Historisch Antiquarischen Gesellschaft und des Rätischen Museums und behandelte dann in einem längeren ausge- zeichneten Vortrag sein Thema. Er zeigte, wie die Räterforschung bis vor kurzem lediglich auf die sich vielfach, widersprechenden Berichte der antiken Schriftsteller angewiesen war, wie sich nun aber durch Erforschung vieler neuentdeckter rätischer Inschriften und Felsbilder und durch Ausgrabungen im ganzen rätischen Gebiet neue Aussichten und Zusammenhänge ergeben. Dadurch wurde es möglich, auch Ein- blick in- das geistige Leben der alten Räter zu gewinnen. Prof. Bertogg konnte in diesem Zusammenhang auch auf die Sagenforschung und auf die Erforschung alträtischer Kultgebräuche besonders durch Seine Exzellenz den gegenwärtigen Bischof von Chur Monsignore Christia- nus Caminada hinweisen. Auch die alträtischen Bronzefiguren von Gutenberg-Balzers fanden eine besondere Würdigung. Zum Schlüsse
	        

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