Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1955) (55)

— 57 — Anniversaria Vortrag gehalten, zu, Vaduz an der Jahresversammlung des ' Historischen, Vereins für das Fürstentum, Liechtenstein, 195 J von Franz Perret In Ihrem geehrten Gremium 'hüben wir heute die Ehre über .) ahrzeitenbücher im Allgemeinen und über das Esoliner Jahrzeiten- bneh im besonderen zu sprechen. Wie kam es zu Jahrzeitenbüchcrn? Wie kam es zum Jahrzeits- wesen? Ein langer Weg führt,von den Grundelementen des Jahrzeit- gediankens bis zum Eschner Jahrz'eitcnhuch vom 15. Jahrhundert, dessen Ausgabe wir für das gediegene Jahrbuch Ihres Vereines vor- bereiten. Wir gliedern idie 'heutige Untersuchung in drei Teile, nämlich: 1. Von-den Jahrzeiten überhaupt 2. Von tlcn Jahrzeitenbüchern und ihrem Werdegang 3. Vorn Eschner Jahrzeitbuch. Schon die antiken Heiden hegten den Wunsch, wenigstens im Andenken der Nachfahren unsterblich zu bleiben. Darum schufen sie sich Denkmäler oder bestrebten sich in die Geschichte ein- zugehen. Auch die alten Christen wünschten, dass nach ihrem Hin- scheid ihre Namen genannt würden, nämlich dass idie Gläubigen für ihr Seelenheil beten möchten, «ut nomen meum in lihro vitae reci- tetur» sagt im Jahre 625 ein Bischof von Le Mans. Der Richter Daumcrius von Chur stiftete der dortigen Kirche St. Hilarius eine Wiese «pro remedium anime et nominis mei recitatione», «zum Heile meiner Seele und dass mein Name verkündet werde». Das Eschner Jahrzeithuch siagt: «Da« man sin gedenk an der kantzel». Doch tiefer geht es dahei den Christen als etwa nur um Eitelkeit, denn wessen Herz wäre zufrieden mit dem schlnisseindlichen Nichts? Der Mensch bäumt sich auf gegen den Tod des Leibes, noch mehr ahiir
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.