Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1955) (55)

— 40 - Dumque ensem quaerit, sensit per viscerä puls um. Hic vomit incle •animam tristem, et cum sanguine mixta Vina refert moriens; sed tu, captive sacerdos, Demissus fugis ihinc; erat haec reverentia isacri. Aber sechs Männer vom Heinzenberge und durstige Schamser Lagen indessen vom Schmaus und vom Weine bezwungen in Balzers ; Träg auf das Lager gestreckt bei beginnendem Dunkel, verdehnten Alle im Schlafe die Nacht und die Hälfte des folgenden Tages. Als dann die Sonne bereits die geröteten Gipfel erhellte, (vergl. den Text !) Nahten die Feinde und zogen die Schwerter und schlachteten alle, Dass von der Schlafenden Blute die Erd' und die Betten sich färbten. Jene entsanken, im Schlummer getroffen, dem Lager ; zum Teile Tief aus der Brust aufstöhnend im Rausch ; an der Kehle durchschnitten, Senkten sich balde die hängenden Nacken im rauchenden Blute, Das den verstümmelten Leibern entquoll nach grauser Verwundung. Jener ergriff noch in Angst sein Leintuch, schlang's um die Glieder, Suchte sein Schwert und fühlte bereits sich getroffen im Leibe ; Dieser hier hauchte den traurigen Geist aus und gab mit dem Blute Sterbend den Wein noch von sich. Du aber, gefangener Priester, Wirst nun entlassen und fliehst und verdankest die Rettung der Ehrfurcht. Vaduz: Vallis dulcis Mit einer Ermahnung zur Nüchternheit und dem Hinweis auf ähnliche Vorgänge der klassischen Heldenzeit, hesohliesst der Dich- ter diese Episode und spricht von dem Volke an den Hängen des Rätikon, von den Quellen der Landquart bis zum 'Rheintal und nach Vaduz, (ad dulcis vallis arenas). Lemnius nennt Vaduz immer so. Diese' Fassung findet sich in einer angeblich 1021 .datierten Urkunde ( . . . Menga Vaduza praedia sua et propietates id est omnia bona quidquid bafauit iuxta vallem dulcem), die alber von Franz Perret als Fälschung bezeichnet wird. (Hist. Jahrb. 1942 S. 45 — im Anhang). Auch die Feststellung, dass die «Rucantier» nicht 'zu 'den Bünd- nern hielten, sondern dem Kaiser treu bleiben wollten, findet sich im Kriegsbericht: Ursprung S. .32: «By disen dingen sind'die yhrigen von Grichten nit gsin, dann sy vermeintend lut ir Pundtshryeffen wider irer Herren zu zieohen nit schuldig sin, inen war auch das luter zugeben vnd vorbehalten man sölte sy auch darby hüben lassen vnd wyter nit manen, suchen noch trengen, als auch bis vff sin Zyt geschehen ist. (Acta 121, Canipell und Kaiser übergehen die Notiz anscheinend).
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.