Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1955) (55)

Die Quellen Was die Kriegsereignisse selbst angeht, scheint Lemnius sich hauptsächlich auf einen schweizerischen Kriegsbericht zu stützen. Offenbar arbeitete er nach einem der beiden noch vorhandenen Berichte. Sie wurden 1869 im 4. Bande der Raetia — Mitteilungen der Geschichtsforschenden Gesellschaft Granbündens, Ghur — von Conradin von Moor herausgegeben. Die erste Fassung trägt den um- fangreichen Titel: Vrsprung Grundtliche Bewegungen, anlass vnd vrsach des tödtlichen kriegs zwiiisohendt Maximiliano Römischen . König vnd dem pundt zu Schwaben eins- vnd 'den gmeinen Eydt- gnosseh vnd den Grawpüntern anders Theils gehalten. Welcher hy den Eytgnosisen der Schwabenkrieg, by den vsslendischen aber der, Swytzerkrieg genendt wird. (Ich zitiere diesen Bericht nach dem ersten Wort). Der zweite Bericht ist überschrieben: Acta 'des Tyroler-Kriegs, oder Argument der Krieg, Raub, Brandt, Angriff und Totdtschlag, Anfangs zwüschendt der Hochwürdigen Stifft Chur an einem, ynd der Grafschafft Tyrol am andern, vnd weiter zwüschendt dem Rö- mischen Khünig Maximilian, dem Schwäbischen grossen Pundt, als Grafen vnd Herren zu Pündt in Cburwalden, in dem 1499sten Jar geübt vnd beschehen». Die zweite Fassung soll, von dem St. Galler Schohinger stammen. Placidus Plattner bringt den Titel1 der zweiten Fassung und behauptet, es handle sich bei ihr um eine Kürzung des ersten Berichtes und stamme von einem bündnerischen Zeitgenossen. Mir kommt es vor, dass es sich bei den «Acta» um eine (evt. St. Gallische) Bearbeitung der ersten Fassung handle. Sprachlich 'sind die Berichte verschieden, der 2. Bericht lässt vieles aus, bringt aber andererseits fast wörtlich die Fassung des ersten Berichtes. P. Kaiser scheint hauptsächlich die Acta benutzt zu haben. (P. Kaiser: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein, Chur 1847). Übrigens schreibt Campell (II, 146) den Bericht einem schwäbischen Priester «wahrscheinlich einem Domherr zu Chur» zu. Unsere Auswahl Lemnius behandelt den ganzen Sohwabenkrieg, von dem be- kanntlich nur e i n Schauplatz im Lande des heutigen Fürstentums oder in dessen unmittelbarer Nähe lag. Dazu bringt er recht viele
	        

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