Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1955) (55)

— 132 — nur die Beobachtungen im Rheinland und Norddeutschen Raum (F r a n k), sondern auch Feststellungen anderer Beobachter in den Alpen ergaben (v. W e t t s t e i n briefl.). Dementsprechend begeg- nete ich der Feld m a u s (Microtus a. arvalis Pallas) im Liechten- steinischen Gebiet zunächst überhaupt nicht. Schliesslich fingen sich jedoch zwei halberwachsene Tiere von merkwürdig dunklern Aus- sehen in einer kleinen, rohrbestandenen, sumpfigen Partie einer rheinnahen Fichtenkultur, an einem Platz also, wo man gerade die trockenheitliebende Feldmaus am allerwenigsten erwartet hätte. Da zudem das eine Stück nocli gravid war, und weder vorher noch nach- her eine adulte Feldmaus irgendwo in Erscheinung trat, bestand lange Zeit der sehr dringende Verdacht auf Untergrundmaus, ob- wohl die 6 iSohlenschwielen (Untergrundmaus im allgemeinen nur 5, gegenüber 6 bei der Feld- und Erdmaus) dagegen sprachen. Hinzu kam noch, dass — wie wir gleieh sehen werden — in der Nähe in einer gleichfalls sehr nassen Wiese ein äusserlich völlig überein- stimmendes, weiteres Tier gefangen wurde. Genaue Schädelunter- suchungen und Messungen, sowie Vergleiche mit anderen alpinen Stücken, die freundlicherweise Herr Prof. von Wettstein vor- nahm, ergaben jedoch einwandfrei, dass diese beiden dunklen Stücke keine Untergrundniäuse, sondern Feldmäuse sind. Die irreführende Tatsache, dass ein nur halberwachsenes Stück bereits trächtig ist, kommt zwar bei allen Mäusearten gelegentlich vor, hatte aber in diesem Falle die Bestimmung im Zusammenhang mit den anderen, aus dem Rahmen fallenden Begleiterscheinungen noch besonders erschwert. Die Maße dieser beiden dunklen Stücke, die übrigens in der Farbe völlig übereinstimmen und erheblich von einem zur glei- chen Zeit 1952 in Ruggell gefangenen, halberwachsenen Tier (Muse- um Vaduz) abweichen, sind folgende: Herkunft Geschlecht K+R 
Schw. Hf. Ohr Bemerkungen Vaduz | 
9 
82 28 16. 
9 5 Embryonen. Haarw. c? 93 
24 17 11 Haarwechsel Ruggell (1952) 
9 96 26 14 leg. Homberg Ein drittes, ebenso dunkel gefärbtes und gleich grosses Tier fing sich in einer sehr nassen Wiese in .Schaan, die von vorn herein stark erdmausverdäohtig und als solche typisch war. Tatsächlich
	        

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