Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1955) (55)

— ]30 — schwänziger ist (nach Miller). Wir sehen also auch hier wieder, wie schon bei den Spitzmäusen, deutliche Übergänge in den Maßen. Die Farbe allerdings ist einheitlich dunkel, besonders ausgeprägt natürlich bei einem Stück im Sommerhaar, das aus der Rheinebene stammt. Ohne auf den Gesamtkomplex der Rötelmausfärbung näher eingeheu zu wollen, sei hier nur darauf hingewiesen, .dass auch hier wieder die üblichen Deutungen der kausalen Zusammenhänge zwi- schen Haarfarbe und Umwelt nicht befriedigen, denn, wenn man annimmt, dass in kalter, schneereicher Umgebung die Tendenz be- steht, heller zu werden, kann diese Regel auf die Rötelmaus mit ihrer -dunklen hochalpinen und hellen Flachlandform nicht ange- wandt werden. Andererseits sind auch die Tiere aus dem ausgespro- chen warmen Liechtensteinischen R'heintal ganz dunkel, obwohl man gerade hier, angesichts der grossen Variabilität, die sich sonst über- all bei der Rötelmaus zeigt, vielleicht hellere bezw. rötere Stücke hätte erwarten können. Während sich also Waldspitzmaus und Rötelmaus in Liechten- stein in besonders dunklem Gewände präsentieren, ist die im ge- samten Rheintal sehr zahlreich vorkommende Schermaus, die Liechtensteinische «Stossmus» (Arvicola terrestris exitus Miller) die hellste (und auch die kleinste) Vertreterin ihrer Art. Es wurden nur drei Tiere aus einer sehr umfangreichen Tagesstrecke eines amtlichen Mausfängers auegewählt und gebalgt; ihre Maße gibt wie- der die nachfolgende Zusammenstellung: Herkunft Geschlecht 
Schw. 
Hf. Ohr Schädellänge cT 159 
68 25 12 32 Vaduz 
9 144 72 
25 11 
33,4 9 iuv-138 
65 25 12 31,8 Damit liegen die beiden adulten Stücke etwas über den Dureh- schnittsmaßen einer verglichenen Serie von 8 Tieren aus Interlaken und noch mehr über den 16 Tieren, die Miller für St. Gallen, Luzern und den Waadtgau anführt. Wenn natürlich auch diese beiden Exemplare aus Liechtenstein keinen schlüssigen Vergleich zulassen, so liegt es doch durchaus im Rahmen der Erwartung, wenn die Tiere aus dem optimalen Lebensraum des Rheintales etwas grösser sind als von der terra typica in St. Gallen, wo gewiss auch weniger gün-
	        

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