Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1954) (54)

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- Alamannenfriedhof in Eschen von A. Frommelt Die Kenntnis vom Vorhandensein eines alamannisohen Fried- hofes in Eschen ist. wie so oft einer zufalligen Bauarbeit zu ver- danken. Im Frühjahr 1953 und im Vorsommer 1954 wurde der Strassenzug Eschen/Bongert vom Dona-Töbele bis zur nächsten S-W Kurve mit der Verbündungsgasse zum Rofenberg-Kappele re- guliert. Dabei wurde die Strasse verbreitert und die Böschungs- mauer ca. 2 m bergwärts zurückgesetzt, sowie das unregelmässige Gefälle der Strasse ausgeglichen, also überhöhte Strassenteile abge- tragen. Beim Aushub des Fundaments für die Böschungsmauer, aber auch beim Abtrag des Strassenkörpers stiessen die Arbeiter auf menschliche Knochenreste, was sehr dankenswerterweise sofort dem Historischen Verein gemeldet wurde. Bei Besichtigung der Fundstelle ergab sich besonders durch einige Grabbeigaben sofort und eindeutig, dass mit der Strasse ein alamannisches Gräberfeld angeschnitten wurde. Es wurde daher im weiteren Verlauf der Ar- beit darauf besondere Aufmerksamkeit verwendet. Einige Gräber waren bereits abgedeckt, zwei waren gänzlich abgetragen, hingegen Skeletteile und Beigaben daraus aufgehoben, andere lagen noch ungestört und konnten sorgfältig verarbeitet werden. 1954 fielen nur mehr drei neue Gräber an, die im alten Strassenzug lagen. Es ist anzunehmen, dass schon früher bei der Anlage der Strasse solche Gräber zum Vorschein kamen; es liegt jedoch kein darauf bezüg- licher Bericht vor. Die Gräber lagen zur Mehrzahl im Fundament der neuen Bö- schungsmauer, vier 'davon im alten Strassenkörper kaum handtief unter dem Steinpflaster. Die Grabtiefe ist heute durchschnittlich 2 m unter der Rasenoberfläche, wobei jedoch zu bemerken ist, dass durch Ackerarbeit gerade an dieser Stelle die Erdschicht mit der Zeit bedeutend überhöht wurde. Die ursprüngliche Grabtiefe be- trug ca. 1,4 m. Dies erhellt klar einerseits aus der'überlagerten Erd-
	        

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