Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1954) (54)

— 133 — Wezeichnet werden, — ich erwähne die Bezeichnungen Sauboden, Saumahd, Sauwinkel, Sauhalde, Sauloch, Sautobel, Sauzipfel, Sau- gasse, Sauweide — möchte ich vorerst feststellen, dass der «Schwi- boga» in der langen Reihe dieser Benennungen eine sehr auffallende Ausnahme wäre, denn hier allein steht statt «Sau» «Schwi». 
= Schwein. Auffallend auch deshalb, weil gerade in derselben Ge- meinde noch drei weitere Namen auf unser Borstenvieh zurück- gehen, nämlich Sauhalde, Saumahd und Saugasse. Unser «Schwiboga» in Bendern hat indessen — davon bin ich jetzt fest überzeugt — weder mit dem zahmen Hausschwein, noch mit dem Wildschwein etwas zu tun. Im eben vergangenen Herbst kam ich mit prominenten Herren aus Sarnen, dem Kantonshauptort von Obwalden, zusammen und im Verlauf der Unterredung kam man zufällig auf eine vor Jahren hart umkämpfte alte Brücke, dem sogenannten «Schwibbogen» in Sarnen zu sprechen. Es fiel mir sofort auf, dass diese Herren das Wort «Schwibbogen» genau gleich aussprachen, wie wir unseren Flurnamen. Ich Hess mir sagen, dass es früher allenthalben solche Schwibbogenbrückeu gegeben hätte, diese aber immer seltener wür- den, daher die Bestrebungen in Sarnen, das alte, schöne Exemplar der Nachwelt zu erhalten. (Ein Bild dieses Schwibbogens in Sarnen wurde vor einigen wenigen Jahren sozusagen in allen Schweizer- zeitungen und auch im Liechtensteiner Volksblatt veröffentlicht). Gleich stellte ich mir die Frage, ob die Gampriner Flur ihren Namen nicht etwa von einer solchen alten Brücke erhalten haben könnte? Und siehe da, die Nachforschungen haben ergeben, dass ich auf der richtigen Spur war. Bis vor etwa 15 Jahren war nämlich genau in dieser Gegend über den alten Eschelauf1 eine ganz typische alte Schwibfbogenbrücke zu- sehen. Anlässlich des Baues der Entwässerungsanlagen in den letzten zwei Jahrzehnten wurde diese Brücke zerstört, weil hier die'' Gräben und Kanäle ganz anders gezogen wurden. Gemeindevorsteher Johann Georg Hasler in Gamprin erklärte mir; dass vor dem Bau der jetzigen Strasse von 1 Gemäss alten Karten verlief die Esche früher bedeutend näher dem Eschnerberg. Auf einerJRheinkarte, die jetzt im Landesmuseum aufbewahrt wird, ist neben der jetzigen Esche noch ein zweites Gerinne eingezeichnet, welches den Namen -alte Esche» trägt. 1 0 *
	        

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