- 13 - gaben). Mit höheren Breiten verringert sich die Artenzahl. Aber gleichsam als Kompensation, haben bei uns die Arten ein weitaus grösseres Verbreitungsgebiet als in den lieissen Ländern, wo die Arten lokal stark begrenzt sind. Unser Frauenschuli z. B. kommt vor in Spanien und Norditalien, in Mitteleuropa und in Skandina- vien, man findet ihn in Kleinasien, in Russland und Sibirien bis nach China. Der Frauenschuh gehört also zum eurasiatischen Verbreitungs- gebiet. Dazu gehören etwa noch: Orchis morio, 0. mUscula, 0. in- carnata, O. maculata, 0. latifolia, 0. globosa, Listera cordata u. a. Als nordisch bezeichnet man Nigritella nigra, als alpin Chamorchis alpinus. Manche Art wird aber den wärmeren Florengebieten zugeteilt: dem mediterranen und dem pontischen. Man nimmt an, dass infolge der Klimaschwankungen der Eiszeiten bezw. Zwischeneiszeiten die. Florengebiete sich vermischten, dass also durch Kälteperioden ver- triebene Pflanzen in wärmeren Zeiten wieder zurückwanderten, während auch die kälteliebenden sich halten konnten. Die Pflanzen- geographie stellte Wanderstrassen fest, meist Flusstälern entlang laufend und an günstigen Schnittpunkten weiterstrahlend. So können längs der Donau Pflanzen aus dem Schwarzmeerraum nach Mittel- europa gekommen sein, ähnlich längs des Rhonetals die Arten aus dem mediterranen Florengebiet. Man könnte ja auch — bei der Annahme von Wärmeperioden in Mitteleuropa — die heutigen Fundstellen als besonders geschützte Relikte auffassen. Die wärme- liebenden «pontischen und mediterranen» Orchideen sind heute auf klimatisch bevorzugte Gegenden beschränkt. Als mediterran gelten die Ophrysarten, Limodorum abortivum und andere. Die Meinungen gehen auseinander bei der Zuteilung zum pontischen Gebiet. Prof. Dr. E. Litzelmann (Kosmos 1929, 26. Jahrgang, S. 160) rechnet dazu (möglicherweise!) Cephalanthera rubra, Orchis mili- tarvs, Orchis pallens. Klimatische und geologische Gegebenheiten des Landes Da die Orchideen verschiedenen geographischen Lebensgebieten angehören, ist eine reichere Flora in einem so kleinen Gebiete wie dem Fürstentum Liechtenstein nur zu erwarten, wenn es klimatische