Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1954) (54)

Die St. ^Inrtinskirche von Eschen und «las Werichtsjrebäude zu Rofenberg von Eugen Scliafhauser Millen im ausgeweiteten Talkessel des Oberrheins, am sonnigen Südlianp: des schon Jahrtausende zuvor von Menschen besiedelten Inselberg-K iickens. allda wo dann auch die Kelten und Alemannen hausten, hesassen die Pfäferser Benediktiner-Mönche schon im .lalire H.'il eine zu Ehren des hl. Martinus geweilite Kirche. Eschen, das seinen Namen von Wasser. See (Escan), herleitet, mochte be- reits zur genannten Zeit dichter besiedelt gewesen sein, sonst wäre es damals kaum schon Pfarrei gewesen. Das Kloster Pfäfers genoss dahier den Zehnten und nannte einen halben Hof — den ganzen erhielt es lange/lange nachher, im Jahre 1276 vom Kloster St. Gal- len— zu eigen'). Noch bis 1660 bestand in der Pfarrgemeindc Eschen ein be- sonderer Brauch'-). Sie gab dein Kloster Pfäfers den Zehnten von Korn und Wein: zwei Drittel davon sollten der Abtei und ein Drit- tel dem Pfarrer zufallen. Dagegen verpflichtete sich das Kloster, jährlich den sogenannten «Bratiszehnten» zu geben, nämlich 30 Viertel Wein, 6 Pfund Schmalz, 100 Pfund Fleisch, ein Mässle Salz und 30 Pfund Käse. Kloster und Pfarrer bereiteten daraus für die Eschner eine besondere Mahlzeit. Das mag mehr ein Volks- oder Erntefest gewesen sein, bei dein es wohl gar lustig und fröhlich zu- und herging. Vermutlich gaben guthaushälterische Gründe im Jahre 1660 den Anstoss für die Auflassung des Bratis- und Kleinzehnten. Erst als St. Gallen die Abtei aufhob (1838), löste sich .im Gefolge einiger wechselseitiger Aussprachen das Verhältnis zu Pfäfers. Bis dahin betreuten die dortigen Patres unsere Pfarrei. Fundierte Na- mensangaben zählen erst ab 1243 (P. Burkard). In einer Urkunde aus dem Jahre 858 wird zwar ein Valerius von Eschen, der in Grabs Zeiige war, erwähnt. Oh dieser Pfarrer der genannten Pfarrei oder ein Edler von Eschen war, ist nicht feststellbar'). Als letzter Pater amtete noch Hochwi.H. Benedikt Styger bis 1843.
	        

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