Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1953) (53)

— 203 lang und zeigt-eine sehr feine Oberflächen-Retouche. Sie kommt aus Feld 3 und lag unter der schwarzen Kulturschicht. Einige weitere Steinbeilfragmente und Silexklingen vervoll- ständigen das neolithische Material vom Malanser. Schlussfolgerungen und Vergleiche Die Grabung auf dem Malanser hat wieder einmal 
gezeigt, das6 wir schon in vorgeschichtlicher Zeit auf dem Bsohnerberg mit einer kontinuierlichen Besiedlung rechnen können, die, soviel wir ibis jetzt wissen, mit der Rössener-Kultur in der Jungsteinzeit, wahr- scheinlich schon vor Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr., einsetzt und durch alle Perioden bis in die Römerzeit fortdauert. Durch die neuen Alemannenfunde in Eschen reicht die Verbindung herauf bis in die geschichtliche Zeit. Die auf dem Malanser gefundenen, gelochten Arbeisäxte und der Schuhleistenkeil und jedenfalls auch die Pfeilspitzen -weisen auf eine frühe Besiedlung auch dieses Gebietes in der Jungsteinzeit durch die Rössener Kultur hin. Wir kennen diese in unserem Lande bereits durch den Fund eines Gefässes dieser Kultur in Gutenberg- Balzers1 und von den zahlreichen Funden aus den Rössener-Gruben der Höhensiedlung Borscht-Schellenherg.2 Besonders in den Geräte- formen hat die Rössener Kultur sehr viel Gemeinsames mit der Bandkeramischen Kultur. «Die Steingeräte der Rössener Kultur unterscheiden sich fast gar nicht von denen der Bandkeramik . . . Bei den Grossgeräten finden wir den Schuhleistenkeil in allen seinen Arten, dazu als neue Form die symmetrische Arbeitsaxt . . . . » (W. Buttler, Der Donauländische und der westische Kulturkreis der Jüngeren Steinzeit). Zu den schönen Steingeräten fehlt uns bis jetzt allerdings auf dem Malanser noch die jungsteinzeitliche Keramik, sie ist möglicher- weise aber doch noch vorhanden. Auf eine Besiedlung in der frühen Bronzezeit weisen verschie- dene Keramikfunde hin, vor allem die Scherben mit Leistenver- 1 Vergl. Jb. Band 36, Gero v. Merhart, Rössener Gefäss vom Gutenberg. 2 Vergl. Die Grabungsberichte, Ausgrabung Höhensiedlung Borscht. Jb. Bd. 47, 48 u. 49.
	        

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