Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1953) (53)

- J82 — Oetobris bis ultimo Decembris Anno 1756 durch Kolleffel, Obrist- lieutnant» und betraf das Gebiet des Schellenbergs und die Rhein- ebene, Masse 133,5 x 43,8 cm.» Die Befürchtung Dr. Poeschels, diese alte Karte sei endgültig verloren, bewahrheitete sich gottlob nicht. Hw. H. Pfarresignat Fridolin Tschugmell, der sich vor allem durch seine Forschertätig- keit auf dem Gebiete der Genealogie verdient gemacht hat — er verfertigte schon eine grosse Anzahl von Stammbäumen un'd Ahnen- tafeln — ging mit grosser Energie dieser Sache nach und konnte im Sommer 1953 der Regierung melden, dass die gesuchte Karte in der Zentralbibliothek Zürich wieder aufgefunden worden sei. Be- reitwillig kam die Direktion der Zentralbibliothek Zürich unserem Wunsche nach und fertigte Photos von der Karte an. So sind wir denn in die Lage versetzt, eine gute Reproduktion dieses hoch- interessanten Dokumentes bringen zu können. Eine ausführliche Beschreibung des Karteninhaltes ist kaum nötig, da der Leser anhand der sehr guten photographischen Wieder- gabe sich selber ein zuverlässiges Bild von allem machen kann. Das Format ist etwas ungewöhnlich, indem das Rechteck recht langge- zogen und daher sehr schmal ist. Die Manier in der die Karte ange- fertigt ist, entspricht der vor 200 Jähren in Österreich üblichen. Die Darstellung der Verhältnisse in der Ebene ist schon recht zuver- lässig, hingegen waren die Geometer in jener Zeit in der Darstellung der Bodenerhebungen — also der Hügel und der Berge — noch recht unbeholfen: sie kannten nämlich in jener Zeit weder die Schraffen, noch die Höhenlinien, noch die Schummerung, alles Dar- stelluftgsmittel, mit denen die heutige Kartographie so herrliche Gebirgskarten hervorbringt. Der Lauf des Rheinstromes vor zwei- hundert Jahren ist hier genau eingezeichnet: das allein schon macht die Karte für jeden Beobachter hochinteressant. Wir sehen, dass z. B. in der Gegend von Triesen ein Rheinarm die heutige Land- strasse bespülte. Ein wesentlicher Teil der Talsohle gehörte da- mals noch ausschliesslich dem Rheine, ein Zustand, den wir uns heute kaum mehr vorstellen können. Brücken über den Rhein gab es damals noch keine, wohl aber sind Fähren eingezeichnet. Von einem Entwässerungssystem, wie wir es kennen, ist noch keine Spur zu sehen. Jede Gemeinde leitete ihre. Gewässer noch direkt in den
	        

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