Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

— 62 - Gegenüber manchen Nachteilen (Doppelspurigkeiten, etc.) hat diese Art der Benennung den Vorteil einer gewissen Unverbindlich- keit. Die so geschaffenen Begriffe werden nicht an ein starres Ge- dankenschema gebunden und vermitteln trotz ihres neutralen Cha- rakters wenigstens ein räumliches Vorstellungsbild. Lithologische oder altersmässige Benennungen erweisen sich, aus Gründen, dio später noch dargelegt werden, im Flysch meist als unanwendbar. Die liechtensteinischen Flyschmassen (ausgenommen Flysch der Falknisilecke) fassen wir als drei tektonische Einheiten von unter sich verschiedener Größenordnung auf. Den Flyschkomplex, welcher im Nordosten den Frastanzersand bildet und der sich gegen Südwesten bis in die Gegend östlich von Schaan sicher verfolgen lässt, werden wir als Vorarlbergerflysch bezeichnen, da er sich in die Flyschmassen des Vorarlbergs weitcrverfolgen lässt. Den Flyschkomplex, der vom Wildschloss bei Schaan bis an den Nordrand des Triesner Bergsturzes das Gehänge von der Talsohle des Rheintals bis unter die Ueberschiebungsfläche der Lechtal- Decke aufhaut, benennen wir Vaduzerflysch. Südlich oberhalb des Dorfes Triesen tritt nochmals ein Flysch- komplex von grösserer Mächtigkeit auf. Wir verwenden dafür, wie Trümpy u. a., den Namen' Tfiesnerflys c n1.' - Für die Gesfeinsserien mussten ebenfalls Lokalnamen verweh- det 'werden;-Dies geschah aus folgenden Gründen: ' 1. Serien, die sich lithologisch als eine Einheit definieren lassen, decken sich nicht mit Altersstufen. Bald umfasst.eine Serie, mehr a'.s eine Altersstufe, bald nur einen Teil davon. 2. Die für den Flysch so bezeichnende wechselvolle Ablagerungs- folgc vcrunmöglicht es meist, eine Serie mit einer prägnanten litho- logischen Bezeichnung zu charakterisieren. 3. Von früheren Autoren verwendete Lokalnamen mussten auf- gegeben werden, da die Gliederung verfeinert werden konnte. Eine von früheren Bearbeitern aufgestellte Serie umfasst also z. T- meh- rere von unseren Serien. Auch sind früher des öfteren Gesteins- komplexc, welche gar nicht zum Flysch gehören, diesem beigerech- nel worden. Die Namen derartiger «Flyschserien». mussten selbst- verständlich eliminiert werden.
	        

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