Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

— 52 — Wer eich die Mühe nimmt, bis zum oberen Ende des Dogger- voreprungee am Heidenkopf hinaufzusteigen, findet dort den Kon- takt von Dogger mit Jura aufgeschlossen : Dunkelgrauer Echinoder- menkalk (oberer Dogger) stösst mit scharfer Grenze an dünnblät- terige, seidenglänzende, gelbliche bis silberfarbene Schiefer (Schiltschiefer), die dem Argovien angehören. Diese ge- hen allmählich (nach ca. 30 Meter) in dünnere, 10 — 20 Zentimeter starke Kalkbänke über. Darüber setzt die massige Folge des un- teren Quintnerkalkes ein. Die Schichtfolge von hier an aufwärts haben wir bereits beschrieben. Wandern wir vom Heidenkopf aus am Ufer des Rheins gegen Norden, so treffen wir bald mehrere Meter mächtige Lößeande an, die massenhaft Lößsohnecken führen. Verlassen wir dann den Weg, der unmittelbar am Fusse des Ellhorns gegen Klein Mals zurückführt, schlagen wir also einen etwas weiter im Norden verlaufenden Feld- weg ein, so werden wir aus dieser Entfernung der Zerhackung der Ellhornsteilwand durch mehrere Querbrüche gewahr. Wir wandern nun zurück gegen Klein Male und sehen bei den westlichsten Häusern des Dorfes die verschieferte Serie der Kieeel- kaikgruppe, die wir von unserem Beobachtungsetandort auf dem Ellhorn nur aus der Ferne erkennen konnten, anstehen. Die obere, kompaktere Folge der Kieselkalkgruppe kennen wir sodann am Schlosshügel von Gutenberg, den wir in wenigen Minuten erreichen, studieren. Auf Schloss Gutenberg halten wir noch einmal Rückblick und Umschau. Hier ist die Entfernung gross genug, um die tektonische Stellung des Fläscherberges zu erkennen. Man sieht, dass eine di- rekte Verbindung mit dem Gonzen im Westen nicht möglich ist, dass wir hier also eine separate, östliche Schuppe von Helvetikum vor uns haben, welche an der Luziensteig axial gegen Osten ein- taucht. Wir stellen auch fest, dass hier zwischen abtauchendem Helvetikum und den pstlich oberhalb der Luziensteig aufgeschlos- senen Gesteinen der Falknisdecke nur ein sehr schmaler Streifen aufsohlusslosen Gebietes liegt. Ist darin eine Verbindung zwischen dem Triesnerflysch und den Prättigauschiefern zu suchen ? Wir wollen diese Frage nicht an dieser Stelle beantworten und ver- weisen auf das Kapitel über die Tektonik des Flysches (cf. S. 122 ff.)
	        

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