Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

— 44 — Boja (Gemeinde Eschen) dominieren und den Blattverschiebungen, wie sie in der kuppigen Waldregion zwischen; Güggelhaldenwald und Bergwald anzutreffen sind. Die Staffelbrüche bei Bendern : Zwischen dem Dorfe • Bendern'und Boja (Gemeinde .Eschen) lassen sich bei der genauen Untersuchung der Aufschlüsse mehrere Staffelbrüche erkennen, die zusammen eine gegen den fthein zu ab- steigende Verwerfungstreppe bilden. Jede westlichere Treppenstufe liegt somir tektonisch tiefer als die nächst östlicher1 gelegene. Ich konnte mit Sicherheit vier Stufen auseinander halten : diejenige der Kirche Bendern, die von P. 496 bei Lizka, eine weitere bei P. 545 bei Krist und eine noch weiter östlich gelegene bei Boja (Gemeinde Eschen). Die Verwerfungslinien, welche diese Stufen gegeneinander abgrenzen, weisen dabei unter sich schiefe Winkel zur Streichrich- tnng auf und sind mangels zusammenhängender Aufschlüsse nur auf eine kurze Strecke zu verfolgen. -•' Die Blattverschiebungen zwischen Güggelhaldenwald und Bergwald. , Überquert man, von Nordosten gegen Südwesten schreitend, die kuppige Waldregion dieser Gegend, so gelangt man zu wieder- holten Malen in schmale, querverlaufende Gräben, deren Flanken von senkrechten Bruchrändern von 5 — 10 Meter Höhe gebildet werden. Einer düstergrauen, moosbewachsenen Wand aus Gamser- schiefern im Osten steht jeweils eine hellere, graue aus Schratten- kalk im Westen gegenüber. Durch diese Einschnitte führen heute kleine Waldwege. Prähistorische Besiedler des Schellenbergs nütz- ten die geschützte Stellung der Grabensohlen aus und erbauten dort ihre Wohnstätten (Lutzengütle). Erschwerend für die Deutung der Verwerfungsart wirkt sich der Umstand aus, dass hier, wie an fast allen grösseren Verstel-' lungen am Schellenberg, die Bruchflächen nicht mehr frisch er- halten sind : Wir finden keine Rulschharnische, die den Bewegungs- sinn der Verstellungen erschliessen lassen. Auch sind gut aufgeschlos- sene Kontaktstellen der aneinander verstellten Gesteinspakete sel- ten zu beobachten. Immerhin deuten verschiedene Anzeichen da-
	        

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