Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

— 263 — «Alpelti» (Alple). Diese Alpe hiess früher romanisch «Drasgemiel» (Drasgimiel, Drassgmüel, Draschmül). Nach mündlicher Mitteilung von Studienrat Dr. E. Nipp dürfte dieses Wort wohl von Trans Gemellos = «Hinter den Zwillingen» abzuleiten sein. Dem heu- tigen Heubühl nördlich vorgelagert Hegt nämlich eine diesem ähn- liche und heute scheinbar namenlose Bergkuppe. Diese trug früher den Namen «Roter Tschuggen». Den Ausdruck «Tschuggen» finden wir im Walsergebiet häufig für Felskopf, Felswand. Der Fels besteht hier aus rotem Buntsandstein. Der Name «Roter Tschuggen» für diese Erhebung findet sich in einem geolo- gischen Aufsatz von A. Rotpietz in der Zeitschrift des Deutschen und österreichischen Alpenvereins Bd. 31, 1900 ; auch ältere Tries- nerberger erinnern sich noch an diesen Namen. Die sehr treffende Bezeichnung für diesen Bergkopf sollte künftig wieder verwendet und auch auf den Karten eingetragen werden. Der «Rote Tschuggen» und der heutige «Heubühl» waren also, wenn die Deutung richtig ist, die beiden «Zwillinge», die einander, vom Rheintal aus gesehen, ähnlich sind und hinter denen das Alple liegt. Die Walser haben dann die Alpe und den Berg neu benannt. In Ur- kunden trägt dieser den Namen «Heidbüel» oder auch «Heitbühl» so 1610 und 1615 (Vergl. J. B. Büchel, Geschichte der Pfarrei Trie- sen, in Jahrb. 2, S. 214 und 215). Auch der «Heidbüel» ist, besonders auf der Ostseite, ganz mit «Heita» überwachsen, und das walserdeutsche «büel» bedeutet so- viel wie Hubel, Hügel, Kuppe. Es ist kein Weidegebiet, aber die «bühel» ob dem «Gmeindawald» sind gute Plätze für die Beeren- sammler, auch ganz oben auf dem «Büel» findet man noch «Heuperi» und auch «Budatschi» (Moorheidelbeere, Vaccinium uliginosum). Zu Heuen gibt es oben auf dem Heubühl nichts, aber weiter unten an seinem Westabhang liegen die «Walserheuberge» und die «Tries- nerheuberge», darum wurde wohl mit der Zeit aus dem «Heidbüel» der «Heubiihl». An Vergleichen mit den bündnerischen Walserge- bieten fehlt es auch hier nicht. Mutten hat ein «Heitbieli», Hinterrhein einen «Heidtabüel», Conters (i. Pr.) eine «Heidabüela» (in da -), Schiers einen «Heid- büel», Seewies (i. Pr.) einen "Heidbiihel*. Andere diesbezügliche Zu-
	        

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