Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

— 189 — tiiimmerung. Mancherorts ist der Hauptdolomit geradezu pulveri- siert worden, oder es haben die mechanischen Spannungen bei der Überschiebung die Bildung einer mächtigen tektonischen Basalbrek- zie veranlasst. Diese Basalbrekzie erreicht am Fusse der Weissen Schrofen eine Mächtigkeit von gegen 100 m. An anderen Stellen hat die Hauptdolomitbasis weniger gelitten und zeigt noch die ursprüng- liche Bahkung. Aus einer grossen Anzahl von Schichtmessungen, die auf das ganze Verbreitungsgebiet des Hauptdolomits im Nordwesten des Saminatals verteilt sind, lässt sich die Struktur der Haupt- dolomitkappe deutlich erkennen. Im nordöstlichen Gebiet, vom Drei Schwesternkopf, bis zum Gafleispitz und bei den Gar- selli Türm herrscht ostnordöstliche* Streichen vor, bei südwest- lichem, steilem (um 50°) Einfallen. Gegen den Gipsberg zu dreht die Streichrichtung immer mehr gegen Norden ab und schwenkt in der Region Alpspitz-Hehlawangspitz nach Nordwest-Südo6t (bei nord-östlichem Einfallen) um. Nördlich des Tobels, das vom Bar- gellajoch zum Saminatal hinunterzieht, hat sich dieses Umbiegen der Streichrichtung noch verstärkt, sodass wir hier von Lärcheneck bis Schafeck beinahe west-östliches Streichen (bei nördlichem Einfallen) konstatieren. Im ganzen genommen weist so die Hauptdolomitkappe des Drei Schwestern-Gebietes eine Art Löffelform auf. Die Spitze dieses «Löffels» liegt in der Gegend Alpspitz-Hehlawangspitz, die Ränder verlaufen einerseits über die Gratlinie der Drei Schwestern- Kette bis zum Drei Schwesternkopf, anderseits von Alpspitz in süd- östlicher Richtung zum Saminatal hinunter. Die Längsachse des «Löffels» verläuft etwa in der Richtung von Alpspitz zur Landes- grenze im Saminatal. Das Südende der Hauptdolomitmasse der Drei Schwestern-Gallinakopf-Scholle wird durch eine, die Schichtung schräg durchschneidende, gegen Süden einfallende Fläche gebildet. Längs dieser Schrägfläche ist der Flyschstreifen Bargella-Guschgfiel- joch dem Hauptdolomit aufgeschoben worden. Die Entstehung die- ser Schrägfläche kann man sich prinzipiell auf drei Arten entstan- den denken, entweder als eine tektonische Abscherungsfläche oder als alte Erosiönsfläche oder schliesslich als Umstülpungsrand des Nordteils der Scholle I. Ampferer (1937a, b, 1940) hielt eine rein tektonische Entstehung (Abscherungsfläche) dieser Schräg-
	        

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