Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

— 144 — uiente zum Absatz gelangt. Die Sedimentation im Prätigauschiefer- trog erfolgte im Turon mehr rhytmisch, im Bildungsraum der liech- tensteinischen Flyschkomplexe emhr kontinuierlich. Die Pfävigrat- serie (Turon) der Prätigauschiefer setzt sich hauptsächlich aus oft ziemlich groben Brekzien und weichen grauen Mergeln zusammen. Im Gegensatz dazu werden die Schwabbrünnenserie (Turon) des Vorarlbergerflysches und die Schloßserie (Turon) des Vaduzerfly- sches fast ausschliesslich aus Sandsteinen bezw. Kieselkalken auf- gebaut. Im unteren Senon (Faduraserie der Prätigauschiefer, Plankner- serie des Vorarlbergerflysches, Eichholztobelserie p. p. des Vaduzer- flysches) ist die fazielle Ähnlichkeit der Absatzprodukte beider Trö- ge schon grösser.' Mergelschiefer, dünnbankige, mergelige Kalke, dichte Fucoidenkalke und feine Kieselkalke sind die für diesen Zeit- abschnitt charakteristischen Sedimente. Der Anteil an klastischem Material scheint im Prätigauschiefer etwas grösser zu sein als im Bildungsraum des liechtensteinischen Flysches. Die entsprechenden Serien Jes Campanien, die Gyrenspitzserie der Prätigauschiefer und die Planknerbrückeserie des Vorarlberger- flysches weisen viele gemeinsame Charakterzüge auf. Als kenn- zeichnende Gesteine treten hier wie dort mittelgrobe bis feine poly- mikte Brekzien mit vorwiegend kalkigem Zement und Sandkalke auf. N ä n n y beschreibt aus der Gyrenspitzserie auch Klein- zyklen, wie wir sie in der Planknerbrückeserie beobachtet und be- schrieben haben (cf. S. 74 und Tafel I, Fig. C). Auch graded bed- ding» ist eine in der Gyrenspitzserie verbreitete Erscheinung. Die Zusammensetzung der Fauna ist in beden Serien die gleiche. Auch in den Maestrichtsedimenten der Prätigauschiefer (Egg- bergserie) und des Vorarlbergerflysches (Fanölaserie) ist bis zu einem gewissen Grade eine fazielle Übereinstimmung zu konstatie- ren. Sandige und glimmerführende, dunkelgraue bis schwarze Mer- gelkalke, welche den helvetischen Wangschiohten sehr stark glei- chen, bilden ein konstantes Glied der Eggbergserie. Diese Gesteine können mit den glimmerführenden Sandschiefern der Fanölaserie verglichen werden. Polymikte Brekzien schalten sich in grösseren Abständen zwischen die Eggberg-Mergelkalke ein. Eine gleichartige, gegenüber der liegenden Planknerbriickeserie mehr sporadische,
	        

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