Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

im Erblctobel auf 830 in darstellt (1932 c, Abb. 6), zeichnet er «Birnw'angifuetsc'hschiefer,» Linsen von pelagischem Kalk, und schwarze Birn wang-Kalkmergel» unmittelbar an der Basis der Arl- bergschichten. Die beschriebenen Gesteine gehören aber alle der Quetschzone an (cf. S. 157) Es inuss betont werden, dass nirgends im liechtensteinischen Flysch, Gault oder gar Unterkreide nachgewiesen werden können. Die ganze Flyschzone (Flysch im Norden des Landes, Vaduzer- und Triesnerflysch) wird ausschliesslich aus oberkretazischen Schicht- gliedern aufgebaut. Tertiär liess sich bis anbin im liechtensteinischen Flysch an keiner Stelle nachweisen. Von einer Überschiebung einer höheren Flyscbdecke auf die Plankncrserie kann keine Rede sein. Im Gegenteil lassen sich normale Übergänge zwischen allen Serien des Vorarlbergerflysches eindeutig nachweisen. Die von Kraus im Norden von Liechtenstein angenommene «Oberstdorfer-Decke» exi- stiert hier nicht. Der vom Turon bis zum Maestrichtien reichende Vorarlbergerflysch des nördlichen Liechtenstein gehört ausschliess- lich der Sigiswanger-Decke an. Tektonisch höher und von etwas anderer Ausbildung sind der Vaduzer- und der Triesnerflysch. Wir ziehen es vor, diesem Flysch- komplex keinen besonderen Decknamen zu geben. Ob sich Vaduzer- und Triesnerflysch noch weiter gegen Osten, ins Vorarlberg rnd Allgäu hinaus verfolgen lassen, wissen wir nicht. Bei Exkursionen in diese Gebiete konnten wir jedenfalls keine entsprechenden Flysch- bildungen feststellen. Kraus hat seine «Oberstdorfer-Decke», stets im direkten Lie- genden der oberostalpinen Komplexe, über den Frastanzersand hi- naus und durch ganz Vorarlberg hindurch bis ins Allgäu ausgeschie- den. In Liechtenstein haben wir das Fehlen einer solchen Decke nachweisen können. Die in unserem Gebiet von Kraus ausge- schiedene und mit «Oberstdorfer-Decke» bezeichnete Zone setzt sich zusammen aus Gesteinen der Quetschzone, der Gaschlöserie (deren Stellung noch nicht sicher ermittelt werden konnte, die aber sicher aus Oberkreidegesteinen besteht), Anteilen der Sigiswanger- Decke (oberes Senon) und dem Vaduzer- und Triesnerflysch. Aus manchen Abbildungen und Beschreibungen in den Arbeiten von Kraus (z. B. 1932 b, Abb. 44, 45, 48, 49) sind auch im Vorarlberg
	        

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