- 134 - postulierte «Oberstdorfer-Decke». Indem er stets auf lithologische Vergleiche abstellte, sind ihm viele Irrtümer unterlaufen, die hier korrigiert werden müssen : Die Gesteine, welche die Gipfelregion des Frastanzersandes aufbauen, betrachtete er als Vertreter der «Kalkgruppe» («Aptien») der «Oberstdorfer-Decke». Durch Funde von Orbitoiden und Glo- botruncanen (cf. S. 76) konnten wir aber das obersenone Alter die- ser Gesteinsgruppe nachweisen. Auch im Norden des Sattelwaldes will Kraus die «Kalkgruppe» wiedererkennen. Die hier auftreten- den Gesteine gehören aber der Fanölaserie an (cf. S. 93) und sind sicher oberkretazisch. Im Planknertobel hat Kraus, wie an noch vielen anderen Orten, die Quetschzonengesteine verkannt und sie in die «Birnwang- schichten» der «Oberstdorfer-Decke» gestellt. Im Aptychenkalk die- ses Quetschzonenprofils (cf. S. 154) fand er Calpionellen, die er aber in Orbulinarien umdeutete. Diese Manipulation ermöglichte es ihm, die brekziös-konglomeratischen Bänke, welche im Verein mit den Aptyoherokalken auftreten, mit einem «cenomanen» Lokalkon- glomerat der Hindelanger Gegend zu vergleichen. Die schwärzlichen Kalk-Tonschiefer, welche im gleichen Quetsohzonenprofil angetrof- fen werden, 'betrachtete er als «Birnwangsohiefer». Die Kieselkalke und Quarzite der Gaschlöserie im Liegenden der Qetschzone hielt er für Vertreter der «Quarzitgruppe» («Gault») der «Oberstdorfer- Decke». Tobelabwärts bis zur alten Sägerei von Planken (Übergang der Gafadurastrasse über den Grosslochbach) nahm Kraus dann wieder «Birnwangsohichten» an. Es handelt sich aber, was wir durch zahlreiche Fossilfunde belegen konnten, um Obersenon der Sigis- wanger-Decke (oben Fanölaserie, unten Planknerbriiokeserie). Von der alten Säge bis zum Dorf Planken hinunter sollen an der Strasse wieder Gesteine der «Quarzitgruppe» («Gault») oder der «Kalk- gruppe» («Aptien») anstehen. Aber auch bei diesen Aufschlüssen handelt es sich um Gesteine der Planiknerbrücke- (oben) nnd der Planknerserie (unten) und ihr senones Alter konnte wieder mittels Globotruncanen und Orbitoiden bewiesen werden. Auch'den Vaduzer- und Triesnerflysch stellte Kraus in die «Oberstdorfer-Decke». Die Gesteine der Quetschzone verkannte er auch in jenem Gebiet. In einer Skizze, welche den Schichtbestand