Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

- 123 - Schwabbrünnenserie zwischen Schaan und Nendeln unter die Alluvionen des Rheintals taucht, wird eine dieser Serie zum Teil entsprechende Sandsteingruppe in der östlichen Wildhauser- mulde (Simmitobel) bereits wieder auf einer Höhe von rund 800 m festgestellt. b. Das generelle Streichen des Flysches stimmt mit demjenigen der helvetischen bis ultrahelvetischen Einheiten überein. All- gemeiner noch als die südwest-nordöstliche Streichrichtung stellt man ein west-östliehes Streichen fest, ja gelegentlich dreht die Streichrichtung im liechtensteinischen Teil des Vor- arlbergerflysches sogar gegen Westnordwest-Ostsüdost um. Die- se Abweichung wird durch den axialen Abstieg der Serien ge- gen das Rheintal hin bedingt. Das Fallen der Schichten ist im allgemeinen, d. h. wenn keine Kleinfalten störend wirken, südöstlich bis südsüdwestlich. Im Vaduzer- und Triesnerflysch fallen die Schichten oft mehr gegen Osten hin ein. Hier hat die gewaltige Belastung durch den ostalpinen Schubkarren (Falknis- und Lechtal-Decke) die Lage des überfahrenen Flysches in diesem Sinne beeinflusst. Dass der Flysch in diesem Gebiet durch die anbrandenden ost- alpinen Decken stark gestört wurde, geht auch aus der Ver- schleppung von Flysch zwischen die oberostalpinen Schollen (cf. S. 191) deutlich hervor. Der Flysch hat hier nach seiner Mise en place noch eine passive Verschleppung erlitten. Im Gegensatz dazu verhielt sich aber der Vorarlbergerflysch im Norden Liechtensteins als tektonisch selbständig. Trümpy (1916) nahm an, dass sowohl der Vorarlberger-, wie auch der Vaduzer- und Triesnerflysch eine von • den ostalpinen Deck- schollen passiv verschleppte Masse darstelle. Davon kann, be- sonders was den Vorarlbergerflysch betrifft, nicht die Rede sein. Die tektonischen Beziehungen zwischen den nördlich der Falk- nis-Decke gelegenen Flyschmassen und den Prätigauschiefern er- weisen sich als ausserordentlich wichtig für die Deutung der Stellung dieses Flysches im Gesamtbauplan der Alpen. Schon Trümpy (1916) betonte, dass sein Triesnerflysch ein tektonisch tieferes Ele- ment darstellen müsse als die Prätigauschiefer. Später vertraten
	        

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