Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1952) (52)

— 120 — Ablagerung der Schwabbrünnenserie in den Flyschtrog lässt auf eine stärkere, Heraushebung des Schwellengebietes bis ins Turon hinein schlieseen. In der Periode stärkerer Hebung wurde das nördlich an die Schwelle angrenzende Meer stärker gegen Norden abgedrängt, sodass die jüngeren Sedimente in einem weiter nördlich gelegenen Gebiet abgesetzt wurden. Im Verlaufe des Senons gelangte dann die- ses Sedimentationsgebiet durch Verlagerung der Hebungszone ge- gen Norden, sei es in Form . einer fortschreitenden Welle, sei es durch ein schrittweises Vorrücken von Verwerfungen in nördlicher Richtung, selber in den Hebungabereich. Gleichzeitig damit griff das Vorarlberger-Flyschmeer immmer weiter nach Norden über und sein nördlicher Küstensaum schob sich mehr und mehr in die Bezirke mit jüngeren Kreideschichtgliedern vor. Wir sind uns des hypothetischen Charakters dieses Deutungsversuobs wohl bewusst. Diese Interpretation soll deshalb nicht als etwas Abgeschlossenes, sondern als Anregung zur weiteren Diskussion augefasst werden. Zum Schlüsse scheint es uns geboten, von allen allzu weitgehen- den Folgerungen abzusehen. Einmal möchten wir davon absehen, die. festgestellten Kristallinkomponenten mit Gesteinen heutiger Kristallingebiete zu vergleichen, da solche Vergleiche äusserst subtil sind und nur von einem gründlichen Kenper der alpinen Kristallin- gebiete ausgeführt werden dürften. Uns geht dafür die notwendige Erfahrung vollkommen ab. Ein solcher Vergleich würde sich schon deshalb als ausserordentlich schwierig erweisen, weil die Kompo- nenten schon vor der alpinen Gebirgsbildung in die Sedimente ge- langten und dadurch von den Veränderungen, welche die heutigen Kristallingebiete durch jene erfuhren, mehr oder weniger verschont blieben. Sodann möchten wir auf eine Parallelisation von Flyschserien auf Grund des Komponentenbestandes verzichten^ da wir nicht wis- sen können, auf welche Erstreckung hin sich die stoffliche Beschaf- fenheit der Schwellenzone mehr oder weniger gleich bleibt. Viel- mehr müsste der umgekehrte Weg begangen werden und in Schicht- folgen, welche sich tektonisch-und altersmässig als entsprechend er- weisen, .auf möglichst grosse Erstreckung hin der Komponentenbe- stand untersucht werden. Dies gäbe erst genügend Anhaltspunkte für die Ermittlung der komplexen Zusammensetzung der Schwellen-
	        

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