Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

- 93 — und als Reste einer alten, mächtigen Gehängeversohüttung deutet. In der Mehrzahl der Fälle besteht die Breccie nach der Beschrei- bung Ampferer' s aus dunkleren, kleinen, eckigen Bruchstücken eines oft feinbänderigen Dolomits, die in einer helleren, unge- schichteten Dolomitmasse schwimmen, wobei die Bindung sehr fest ist und sich die Bruchstücke gegenseitig nicht berühren. Nach dem Vorkommen an der Eisenspitze im Stanzertale, wo allerdings neben Hauptdolomit auch Rhät und Jura als Komponenten auftreten, bezeichnet Ampferer alle diese Breccien als Eisenspitzbreccien. Zu ihrer Erklärung hat er die Vorstellung entwickelt, «dass es sich ursprünglich um sperrig abgestützte Schutthalden gehandelt habe, in deren Hohlräume dann ein 'dolomitischer Brei unter Druck einge- füllt wurde. Dadurch kam es zu einer Auflockerung oder Aufhebung der gegenseitigen Abstützung der Dolomittrümmer.» «Entscheidend für die Erklärung der Eisenspitzbreccien bleiben aber doch die vielen scharf transgressiven Lagerungen.» Diese Schilderung der Breccien erinnert nun durchaus an die Breccien des Hauptdolomits, wie sie beispielsweise dem Hauptdolomit auf dem Augstenberg eigen sind. Dieselben sind bereits bei der Behandlung des Haupt- dolomites besprochen worden; für sie scheint mir die Ampfe- rer' sehe Erklärungsweise kaum möglich, obschon sie sich in ihrem Auftreten nur dadurch unterscheiden, dass eine scharf transgressive Lagerung nicht zu erkennen ist. Wie bereits ausgeführt wurde, möchte ich diese Trümmergesteine als eng zum Hauptdolomit ge- hörend, und ihre Bildung möglicherweise als eine Folge der Diage- nese des Dolomits auffassen. Was die Verkittung von Gehängeschutt zu einer Breccie anbetrifft, so scheint mir die Auffassung W e h r - 1 i 's (1928) eine wahrscheinliche Erklärung zu bieten. Die Gehänge- breccien führen meist mehr Schlamm und feinverteilten Schutt als dies in rezenten Schutthalden zu beobachten ist. Das ist darauf zu- rückzuführen, dass wir es hier mit tieferen Lagen des ursprünglichen Sohuttkegels zu tun haben, die mehr durch einsickerndes Wasser zugeführten Schlamm aufweisen als die zugänglichen, trockenen Teile rezenter Schutthalden, und somit auch leichter verkittet wer- den konnten.
	        

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