Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

- 92 - 3. Gehängeschutt Der Haüptdolomit ist als der wichtigste Schuttlieferant zu be- zeichnen. Die grossen, hellen Schutthalden am Fusse der Haupt- dolomitgipfel bilden einen charakteristischen Bestandteil dieser Landschaft. Als Beispiel sei nur die ausgedehnte Gehängeschutt- verkleidung des Westfusses der Ochsenkopfkette zwischen Schlu- cher und Mattajoch erwähnt, von wo die Schuttströme bis weit über die Raiblerschichten hinweggreifen. All dieses Material wird nach und nach der Samina zugeführt, was sich besonders bei Hoch- wasser in eindrücklicher Weise bemerkbar macht. Nach einer Schät- zung von G u n z (1916) hat die Sperre an der Falleck im Saminatal innerhalb knapper 20 Jahre über eine Million Kubikmeter Ge- schiebe zurückgehalten. Der V-förmige Einschnitt der Samina ist durch diesen Schutt heute schon bis zum Oberrand der Sperre auf- gefüllt, ein Aufstau, der sich bis weit nach Süden bemerkbar macht. Angesichts dieser gewaltigen Geschiebemassen, die ja nur einem einzigen der zahlreichen Nebenflüsse der III und des Rheins ent- stammen, ist es kaum nötig, nochmals auf deren Bedeutung und deren Einfhiss auf die Aufschotterung der III und des Rheins hinzuweisen. Als alten, heute weitgehend verfestigten Gehängeschutt möchte ich die isolierten Vorkommen von konglomeratischer Breccie auf Sass auffassen. Diese Gehängebreccie besteht zur Hauptsache aus Dolomitkomponenten, die bis Kopfgrösse erreichen können. Dazu gesellen sich etwa Kalke und in einem Falle auch der Quetsch- zone entstammende, glaukonitführende Gaultsandsteine. Das Binde- mittel ist ein löcherig-poröser Kalk. Grössere Vorkommen dieses Gesteins liegen wenig östlich P. 1646 im nördlichen und auf 1755 m im südlichen Sassbach. Leider ist das Verhältnis zu glazialen Ab- lagerungen nicht eindeutig zu ersehen; doch scheint es möglich, besonders beim unteren Aufschluss, dass interglaziale Bildungen vorliegen, wie sie ja von andern Orten beispielsweise von Amp- ferer (1926) und W e h r 1 i (1928) beschrieben worden sind. Es möge hier noch kurz auf eine Arbeit Ampferer's (19^3) hingewiesen werden, in der er isolierte Aufschlüsse von Breccien des Südrandes der Lechtaldecke miteinander in Verbindung bringt
	        

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