Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 90 — sten und somit jüngsten Moränenbildungen, von denen nur die linksufrigen Seitenmoränen zu sehen sind, zeigen deutlich, wie der abschmelzende Gletscher sich aus der Achse des Kars gegen den schattigen Nordabhang des Hubeis verlagerte. Im Steintäle ist ein kurzes, gebogenes Stück eines Walles zu sehen, der vermutlich einem allerletzten Gletscherrest entstammt, der sich im Schutze des Löffels erhalten konnte und die grossen, auf ihn abstürzenden Blök- ke aus der Dolomitwand an seiner Zunge zur Ablagerung brachte. Ein durchaus entsprechender kleiner Wall liegt ebenfalls nörd- lich Auf den Wäsen auf der Sareiser Alp. Sonst ist hier der Morä- nenboden grösstenteils von jungem Gehängeschutt überdeckt. 2. Bergstürze und Rutschungen Bergstürze grösseren Ausmasses sind in meinem Untersuchungs- gebiet keine niedergegangen. Doch finden sich beispielsweise am Nordfuss des Schönberges verschiedene kleinere Blockfelder, die zur Hauptsache aus Muschelkalkmaterial bestehen neben unterge- ordnetem Arlbergkalk. Als Ursache dieser Stürze ist vermutlich die Tatsache anzuführen, dass der Muschelkalk an der Basis der Schön- bergscholle liegt und bei deren oberflächlichen Aufschiebung etwas zerrüttet wurde, sodass er in der Folge über den weichen Flysch- gesteinen im Liegenden abbrach. Auch der Muschelkalk der Gor- fionscholle auf Sareis und südlich des Augstenberges lieferte einige kleine Bergstürze; auch hier ist deren Zusammenhang mit der Be- anspruchung der Basisschicht bei der Reliefübersohiebung der Gorfionscholle festzuhalten. Ebenfalls aus Muschelkalk besteht das kleine Blockfeld im Kessel von Pradame, das von der im Süden steil aufragenden Nospitze losbrach. Die Raiblerschichten, beson- ders die hier mächtig ausgebildete Rauhwacke, verursachten einen unbedeutenden Sturz aus der Gegend der Bärenlöcher nördlich Pradame. An Rutschgebieten sei die Gegend des Zügwaldes auf Vorder- valorsch erwähnt. Ausgedehnte Grundmoränen, die nach A m p - f e r e r (1937a) der Würmeiszeit entstammen, sind durch die Erosionstätigkeit der Samina ihres Haltes beraubt worden und be- finden sich im Abgleiten, ein Vorgang, der wohl erst in jüngerer Zeit eingesetzt hat und noch nicht zum Stillstand gekommen ist, da
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.