Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 73 -L- Komplikationen erklären. So bezeichnet er den Dolomit, der die Basis des Gipses von Fluh und Weiherböden bildet und in der Fels- wand bei Unterm Tschugga oberhalb der nach Sass führenden Strasse schön aufgesohlcssen ist, als Hauptdolomit. Diese Auffassung übernimmt auch Schuhmacher (1929). Auch in den Südhängen des Stachlerkopfes finden sich verschiedentlich mächtige Dolomit- lagen, die Trümpy zusammen mit dem Dolomit von Unterm Tschugga als Hauptdolomit 'bezeichnet, der in mehreren, in 6ich wieder gefalteten Schuppen übereinander gestapelt ist. Nach mei- ner Auffassung handelt es sich hierbei um Raibierdolomit, wodurch sich die tektonische Interpretation bedeutend einfacher gestaltet. Dann ist die Struktur als eine leicht verständliche disharmonische Faltung der Raiblerschichten zwischen den mehr oder weniger star- ren Lagen der Arlbergschichten und des Hauptdolomits zu deuten und nicht als eine an dieser Stelle nur sehr schwierig zu erklärende Schuppenbildung. Zu diesen tektonischen Ueberlegungen kommen aber auch noch stratigraphische. Einmal erreichen diese Dolomit- lagen eine durchschnittliche Mächtigkeit von 40 bis 60 m, was sich mit der normalen, Hunderte von Metern messenden Mächtigkeit des Hauptdolomits nur durch sehr unwahrscheinliche, weitgehende Ab- scherungen erklären Hesse, für die keine Anhaltspunkte zu finden sind. Weiterhin überlagern diese Dolomite in ungestörter Weise sichere Raiblerschichten und werden ihrerseits wiederum vom Gips überlagert. Auch weohsellagern sie mit Kalken, eine Erscheinung die im Hauptdolomit nie in dieser Art festzustellen ist. So zeigt die Wand bei Unterm Tschugga über Raibierschiefern und -Sand- steinen zunächst einige Meter Dolomit. Diesem folgen in durch- gehendem Profil ca. 2 m plattige Kalke, 0.5 m kalkige Schiefer und wiederum ca. 1 m plattige Kalke, die ihrerseits wiederum, zu typischem, bläulichgrauem Raibierkalk, der hier eine ockergelbe Anwitterung zeigt, überleiten. Erst die oberen Teile der Wand be- stehen wieder aus Dolomit, der dann an scharfer Fläche gegen den Gips absetzt. Wie Trümpy hat auch Schumacher (1929) diese Stelle für Hauptdolomit gehalten und auch als solchen kar- tiert. Infolgedessen erreicht der Hauptdolomit auf der Karte Schu- macher's in der Gegend südlich des Schönberges eine viel zu grosse Ausdehnung.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.