Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 51 — M. B 1 u in e n t Ii a 1 (1934) schreibt vou der Bettlerjochbreccie, sie sei «eine teils rosa gefärbte Dolomitbreccie (Lias?), die als ein der Sulzfluhdecke zugehöriger Schubsplitter innerhalb einer Schie- fer-Quetsohzone gedeutet wurde». Ampferer (1937) gibt eine genauere Beschreibung der Bettlerjochbreccie. Er erkennt, dass sie zum guten Teil aus rauh- kantigem Dolomit mit grauen und roten Hornsteinwucherungen besteht. Die klastischen Einstreuungen vergleicht er mit gewissen Facies der Eisenspitzbreccie im Stanzertale, die er im Jahre 1920 (Jahrbuch der geologischen Staatsanstalt in Wien) für eine besondere Ausbildung der Gosauschichten hielt. Infolgedessen stellt er auch die Bettlerjochbreccie in den Verband der Gosauschichten. In einer späteren Arbeit (1943) verlässt Ampferer aber die Auffassung, wonach die Eisenspitzbreccie von Gosaualter sein soll und verbindet sie mit verschiedenen anderen Vorkommen von Breccien am Süd- rand der Lechtaldecke zwischen Imst und der Scesaplana. Alle diese Breccien deutet er nun als isolierte Ueberreste einer uralten, ausge- dehnten Gehängeverschüttung, als «Zeugnisse jener riesigen Ab- tragungsarbeit, welche im Bereiche der Leohtaler Alpen und des Rätikons zwischen den älteren S-N Bewegungen und den jüngeren O-W Verschiebungen eingeschaltet war». Auf diese Ansicht kann hier nicht des Näheren eingegangen werden, doch fällt damit ein Vergleich der Eisenspitzbreccie mit der Bettlerjochbreccie von selbst dahin. Denn einerseits ist die Bettlerjochbreccie älter, da sie eindeutig in den Ueberschiebungsplan der älteren Süd-Nord Bewe- gungen einbezogen wurde, greift sie doch in die Qüetschzone zwi- schen der Scholle I und der Schuppe von P. 2251 ein. Anderseits ist auch ihre Ausbildungs- und vor allem ihre Auflagerungsart nicht mit der von Ampferer gegebenen Schilderung jener jüngeren Breccien zu vergleichen, die vielfach scharf transgressiv über Haupt- dolomit bis Lias der Lechtaldecke hinweggreifen sollen. Um nun vielleicht doch einen Beitrag zur Frage der Herkunft der Bettlerjochbreccie leisten zu können, mag sie im Folgenden mit anderen Vorkommen verglichen werden. Schon ihre tektonische Stellung an der Basis der oberostalpinen Trias und im Hangenden der Falknis- und der Sulzfluhdecke, das heisst im gleichen Niveau
	        

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