Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

- 44 - Es musste im Vorangehenden etwas ausführlicher auf diese Schiefer-Sandsteinlage, die im oberen Teil des Schluchers ansteht, eingegangen werden, da deren Deutung als Quetschzone für die Er- kenntnis der tektonischen Gestaltung dieses Gebietes von Wichtig- keit ist. 5. Bettlerjochbreccie In der Gegend des Bettlerjoches liegt ein Gesteinskomplex be- stehend aus verkieseltem Dolomit und Breccien, der zum ersten Mal von W. von S e i d 1 i t z (1911) beschrieben worden ist. Als Bettlerjochbreccie ist er in der Folgezeit in der Literatur mehrfach erwähnt worden; seine Zugehörigkeit konnte aber trotz verschie- dener Vermutungen noch nicht mit Sicherheit abgeklärt werden. Südlich des schönen Pfälzerhauses, das auf der Wasserscheide des Bettlerjoches steht, breitet sich ein ausgedehntes Trümmerfeld von eigenartigem Reiz aus. Es besteht aus riesenhaften, zackig zuge- schnittenen Blöcken bizarrer Formen, die, oberflächlich herum- liegend, beinahe an eine Bergsturzmasse erinnern. Sattelförmig sitzen sie auf dem Joch, ziehen sich noch knappe 200 m gegen Süden den Rücken hinauf, sind dann aber besonders auf der Ost- seite des Ueberganges angehäuft. Nördlich des Pfälzerhauses ändert sich dieses Verhalten. Könnten sie im südlichen Teil als freie Auf- lagerung gedeutet werden, so sind sie hier nun eindeutig in die Tektonik einbezogen. Die Bettlerjochbreccie baut den unteren Teil des gegen P. 2251 aufsteigenden Grates auf und ist als zerrissenes Felsband oberhalb des gegen Gritsch hinunter führenden Weges bis in den Rücken von P. 2061.7 zu verfolgen, liegt also zwischen der Schuppe von P. 2251 un.d dem überkippten Südende der Scholle I. Im Liegenden und Hangenden wird sie von zwei Quetschzonen be- gleitet, deren untere vor allem durch Sulzfluhgranit und deren obere besonders durch Aptychenkalk und Spilit charakterisiert werden. Trotzdem die Bettlerjochbreccie also eindeutig in die Quetsch- zone eingreift, ist ihr Vorkommen auf die Gegend des Bettlerjoche? beschränkt. Nur am Bargellajoch findet sich noch ein grosser Block entsprechenden Gesteins.
	        

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