Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 43 - Ionische Verstellung vorliegt. Die A in p f e r e r "sehe Beschreibung Stimmt durchaus mit den Tatsachen überein. Ich hin nur insofern anderer Auffassung, als es sich hei den Mergeln und Sandsteinen wahrscheinlich nicht um Tufflagen handelt. J. Verdam (1928) erwähnt aus der Quetschzonc des Vir- gloriahaches Gesteine, die, nach seiner Beschreibung zu schliessen, den im Schlucher auftretenden entsprechen dürften. Er bezeichnet sie als Hornstein und Aptychenschiefer. Auch W. Leutcncgger (1928) fand rote und grüne Mergelschiefer in der Quetschzone, die er als Aptychenschiefer auffasst und die nach «einer makroskopi- schen und mikroskopischen Beschreibung durchaus den Gesteinen des Schlucher« vergleichbar sind. Die roten und grünen Tonschiefer und feinstkörnigen Sand- steine des Schindlers möchte ich nun nicht mit Bestimmtheit als Aptychenschiefer bezeichnen, obschon diese Möglichkeit durchaus gegeben ist. Grünau (1947) führt aus der Aptychenkalkserie hellgrüne bis graue, kieselig-tonige Schiefer an, die sich mit den Gesteinen des Schluchcrs vergleichen lassen. Andererseits bestünde aber auch die Möglichkeit, dass es sich um die mit dem Radiolarien- hornstein wechsellagernden, feinblättrigen, tonigen Schiefer (Grü- nau, 1947) handeln könnte. Eine Entscheidung dieser Frage möchte ich nicht vornehmen. Hingegen scheint es mir sicherzuste- hen, dass wir es nicht mit einer dem Raibiergips stratigraphisch normal eingelagerten Serie, sondern mit einer tektonischen Ein- schuppung der Quetschzone zu tun haben. Denn genau die gleichen Gesteine finden sich auch in andern Vorkommnissen der Quetsch- zonc, die nicht in so enge Nachbarschaft mit Raibiergips treten und deren Quetschzonennatur durch eindeutige Leitgesteinc gesichert ist. So finden sich vor allem die roten, tonigen feinstkörnigen Sand- steine zum Beispiel auf der Tälehöhe, der Gretahöbe und auf Sass. Ausserdem treten im Schlucher selbst in der mehr oder weniger im Schichtverband abgerutschten Lage neben diesen Tonschiefern und Sandsteinen auch einzelne kleinere Blöcke von Sulzfluhgranit auf. Weiterhin dürfte es bei der Annahme einer stratigraphischen Ein- lagerung nicht leicht sein, eine Erklärung zu finden für derartige, wiederholte, tonige und feinstkörnige, glaukonitführende, klastische Einstreuungen in eine mächtige, lagunäre Gipsserie.
	        

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