Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

- 38 - Raiblcrschichten oft (las hängendste oder liegendste Schichtglied der Triasschollen bilden, können sie «zusammen mit den Gesteinen der rhätischen Decke» in den Quetschzonen aultreten, was nach Trümpy bei Valorsch-Untersäss der Fall sein soll. Schu- macher (1929) neigte dann wieder eher dazu, den Schmelzikopf der Aroser Schuppenzone zuzuzählen. Wie bereits erwähnt ist nirgends ein unmittelbarer Kontakt des Spilitcs mit dem Nebengestein zu sehen. Trotzdem finden sich in nächster Nähe unzweifelhafte Flyschgesteine in Form grauer, feinkörniger, sandiger und stark kieseliger Kalke mit Spongien- nadeln, Radiolarien und planispiralen Foraminiferen. Ausserdem konnte ich in den Raibierschichten meines Arbeitsgebietes nirgends Diabase feststellen, so dass es sich beim Schmelzikopf um ein voll- kommen isoliertes Vorkommen handeln müsste. Weiterhin gleicht der Spilit in allen Einzelheiten den von Grünau (1947) beschrie- benen Ophiolithen der Gegend von Arosa. Auch aus den Zusam- menhängen der weiteren Umgebung, wie sie sich durch die Detail- kartierung ergeben, ist mit Gewissheit anzunehmen, dass der Schmel- zikopf allseitig von Flysch umgeben ist. Zu diesem Flysch sind wohl auch die von Trümpy (1916) erwähnten und als Glieder der Raibierschichten aufgefassten «Tuffmergel und Sandsteine mit grü- nen Hornsteinen» zu stellen. Auf Grund aller dieser Tatsachen bin ich der Ueberzeugung, dass der ungewöhnlich grosse Spilitblock des Schmelzikopfes als ein in der Flyschzone des Valorsches steckender Schubspan der Aroser Schuppenzone bezeichnet werden muss. Der intensiv rote Spilit dieses Vorkommens zeigt teilweise ausgezeichnet entwickelte Kissenstruktur, wobei die einzelnen Kissen bis gegen 1 m Durchmesser aufweisen können und oft durch eine rötlich- grüne, chloritische Schiefermasse getrennt werden (Fig. 3). Das ganze Gestein ist vollkommen von Rutschharnischen durchsetzt. Im Dünnschliff zeigen die Pillows fast durchwegs arboreszierende Struktur mit feinen Plagioklasleisten von durchschnittlich 0.2 mm Länge in einer Grund- masse von Chlorit, Sericit und Hämatit mit einzelnen grösseren Einsprenglingen von chloritisiertem Olivin und etwas Albit. Eindeutige Intersertalstruktur konn- te ich nirgends finden, auch nicht im Innern grösserer Kissen. (
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.