Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 23 — des Naafkopfes, oder dann sind sie stark ausgedünnt, wie die ver- schleppten Stirnteile der Barthümeljochantiklinale bei der Gemein- weid am Rücken südlich des Bettlerjoches. Am Aufbau des in das Untersuchungsgebiet eingreifenden Tei- • les der Falknisdecke beteiligt sich lediglich die Kreide der Falknis- schuppe. Es handelt sich um Neokom, Tristelschichten, Gault und Couches rouges, wobei nur zwei Einzelbeobachtungen hier erwähnt werden mögen. In der nach Trümpy (1916) zur Stirn der Barthümeljoch- antiklinale gehörenden, geringmächtigen Gipfelschuppe des Naaf- kopfes findet sich eine etwa 20 cm mächtige Bank einer polygenen Gaultbreccic. Die meist etwas gerundeten Komponenten erreichen eine Grösse bis 2 cm und bestehen aus gelblichbraun anwitterndem Dolomit, aus Kristallin (hauptsächlich Glimmerschiefer), aus grauen Kalken, von denen zum mindesten ein Teil sicher den Tristelschich- ten entstammt, und aus untergeordnetem grünlichem Quarzit. Die Grundmasse wird gebildet durch eine schwarze, schiefrige Tonsub- stanz. In dieser Breccie fand sich ein etwa 5 cm langes Stück eines Belemniten, das deutliche Spuren von Aufarbeitung trägt. Beim Aufstieg zum Naafkopf trifft man in der Nähe des P. 2318 auf eine zwischen den Couches rouges der Falknisschuppe und dem Neokom der Schuppen der Gemeinweid liegende schwarze Tonschieferserie geringer Mächtigkeit. In den Schiefern liegen un- regelmässige Linsen einer feinkörnigen, etwas glimmerführenden Quarz- und Kalkbreccie und eines schwarzen, schwach kieseligen, tonigen Gesteins, das voller Radiolarien und Spongiennadeln ist, die im Dünnschliff als Pigmentaussparungen erscheinen. Da diese ganze Serie tektonisch äusserst stark überprägt ist, lässt sich kaum entscheiden, ob sie der Falkniskreide zuzusprechen ist, wobei sie am ehesten gewissen Gliedern des Flysches entsprechen würde, oder ob sie einen Bestandteil der Quetschzone 'bildet. Trümpy (1916) beschreibt von den Ueberschiebungsflächen zwischen Falknisschuppe und ül.erschobenen Stirnteilen der Barthümeljochantiklinale basi- sche Eruptiva und Sulzfluhgranite. Derartig eindeutig der Quetsch- zone angehörende Gesteine konnte ich nicht finden; die hier er- wähnte Serie ist die einzige, die mit Vorbehalt als Quetschzone an- gesprochen werden kann.
	        

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