Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 209 — Dreiangel, Zipfelmahd, Winkel. Die Farbe des Gesteins gab folgen- den örtlichkeiten den Namen — wobei ich ebenfalls nur einige we- nige erwähne — Rote Wand, Grauepitzen, Weisse Rüfe, Gelber Stein, Schwarzes Tobel. Flurnamen wie Heumahd, Hanfacker, Ha- berfeld, Weidriet, Turbenteile sind Zeugen dafür, dass vielfach auch die Art der Bewirtschaftung des Bodens Veranlassung für dessen Bezeichnung war. Dass charakteristische Bäume und Baumgruppen der Umgebung oft die Bezeichnung gaben, muss uns nicht wundern. Im liechtensteinischen Flurnamen'verzeiohnis fehlt denn auch kaum eine Baumart. Wir finden da: Bei den" Ahornen, beim Alber, auf Aspen, Buchenstein, Birkenmahd, bei der Eibe, Eichenacker, Erlen- pritschen, in den Ronen, Tannaboden, Lindholz. Flurnamen wie Binsenmahd, Fahra- und Aralaboden und viele andere zeigen, dass sie teils unscheinbaren Pflanzen ihre Entstehung verdanken. Noch mehr als auf Pflanzenbezeichnungen sind in jeder Gemeinde Flur- benennungen auf Tiernamen zurückzuführen und zwar sowohl auf Haustiere als auf Tiere, die in freier Wildbahn leben oder lebten; dabei ist es charakteristisch, dass es fast ausschliesslich Doppel- namen sind, wie ich hier eine kleine Auswahl folgen lasse: Kalber- zug, Ochsentole, Kuhgrat, Rinderstafel, Sauloch, Schafwinkel, Ross- feld, Geisszipfel, Hengstacker, Katzenschwanz, Hasenbach, Hahnen- spiel, Hundstal, Mausbüchel, Schneckenrütti, Fuchsenstein, Dachs- eck, Hirschenhag, Luchsenboden, Bärenlöcher, Rappenstein, Gams- grat, Eulenbüchel, Guggerboden. Vielfach wurden Parzellen und Fluren nach ihren Besitzern benannt, so entstanden die Bezeich- nungen wie: Gstöhlenbünd, Haslers Gut, Kaiserbüchel, Kaspars- halde, Fehrenaoker u.a.m.. Aus den Worten Kopfteile, Soldaten- stückle, Lehensgut, Bauwald, Hausteile spricht noch die ehemalige Zuteilungsart an die Benützer zu uns. Dauernde und mitunter auch zeitlich beschränkte bauliche Einrichtungen traten und treten häu- fig als namenbildende Elemente auf, so sind es Gräben und Brücken, Zäune und Gätter, Pfade, Wege und Strassen, wie auch Mühlen und Sägen, die immer wieder in Ortsnamen aufscheinen. Feld- kreuze, Bildstöckle und auch an Bäumen angebrachte Heiligenbilder führten zu Bezeichnungen wie: Bildgasse, beim Bild, bei St. Anna, Kreuzbüchel, Heiligkreuz. Es wäre mir natürlich ein leichtes noch weitere Kategorien von Flurnamen aufzuzeigen, aber ich habe nicht 14
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.