Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 200 — zinger Himmel, wo sie in der gegen Brand hinziehenden Trennung zwischen Fundelkopf- und Scesaplanascholle auskeilt. Alles nörd- lich dieser Linie gelegene Gebiet wird als Schol'e I oder Drei Schwestern-Gallinakopf-Fundelkopf schölle bezeichnet. Bei der Besprechung der möglichen Entstehungsgeschichte die- ser Schollentektonik wird auf die von Ampferer entwickelten Ideen der Reliefüberschiebung und Kerbwirkung eingegangen, wo- bei die Wichtigkeit der gegenseitigen Beeinflussung von tektoni- schen Bewegungsphasen und von Erosionswirkungen mehrfach be- tont wird. Die ursprünglich als einheitliche Platte aus Südosten überschobene Lechtaldecke wurde von der Erosion angegriffen. Im Westen wurden die höheren Schichtglieder bis auf die Raibler- schichten abgetragen, wobei sich in der Gegend des heutigen Va- lorschtales eine ungefähr E — W verlaufende, tiefere Erosions- rinne ausgebildet haben dürfte. Als Folge der unterschiedlichen Belastung der unteren und mittleren Trias bildete sich in der Zone, von der an gegen Osten die hangenden Schichtglieder in grosser Mächtigkeit erhalten blieben, ein Scherflächensystem. Bei neuein- setzendem Schub, der aus südlicher Richtung, aus dem penninischen Gebiet, wirksam wurde, entstunden die einzelnen Schollen. Das südliche Teilelement der Scholle I, die Heubühl-Schönbergscholle löste sich entlang den Scherflächen vom zugehörigen, östlichen Teil der Scholle I ab und wurde durch die Bewegung des liegenden Flysches ein Stück weit gegen Norden in die Kerbe der Valorschtal- gegend vorgetragen. Dabei stieg Flysch mit in die Höhe und es trennte sich an der Basis der Schönbergscholle die kleine Farntobel- schuppe ab. Die Scholle II wurde auf den anerodierten Südwest- teil der Scholle I überschoben und liegt demzufolge auf deren Raib- lerschichten. Sie prallte an der Linie Schlucher-Virgloriatobel auf den erhaltengebliebenen Hauptdolomit der Scholle I und zwang ihm ein E — W Streichen auf, wurde aber selbst auch gewellt und ver- schuppt (Augstenberschnppe). Die weiterhin wirksame Erosion schuf die Lücke des Sareiserjoches und die Hochfläche des Aug- stenberges und Gamsgrates. Auf dieses Relief wurde in der jüngsten
	        

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