Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 197 — lenführenden Aptychenkalke und die grösseren Komplexe ophioli- thisChen Gesteins, dessen bedeutendstes Vorkommen (Spilit) am Schmelzikopf liegt. Neben Bestandteilen der Aroser Schuppenzone, denen eigentümlicherweise jede Spur von Altkristallin fehlt, treten untergeordnet stark mylonitisierte Sulzfluhgranite und etwas glau- konitführende Gaultquarzite der Falknisdecke auf. Die tektonisch zwischen die Triasschollen der Lechtaldecke eingeschobene Flysch- zone des Valorsch wird im Zusammenhang mit der Quetschzone be- sprochen. Sie besteht zur Hauptsache aus mergeligen Schiefern und kieseligen Kalken, die mit den beiden, von meinem Freund R. B 1 a - s e r oberhalb Vaduz unterschiedenen Flyschserien, besonders mit deren oberer der Eichholztobel-Serie verglichen werden können. Das obercretacische Alter eines Teiles dieser Gesteine konnte an Hand von Globotruncana globigerinoides BROTZEN bewiesen werden. In dieser Flyschzone finden sich einige tektoni- sche Schürflinge von Couches rouges, die mit ziemlicher Sicherheit der Sulzfluhdecke entstammen dürften. Die sogenannte Bettlerjochbreccie wird eingehend beschrieben. Dieser Gesteinskomplex, dessen Vorkommen im Untersuchungs- gebiet auf die Gegend des Bettlerjoches beschränkt ist, wo er im Niveau der Quetschzone zwischen Falknisdecke und Lechtaldecke auftritt, besteht aus verkieseltem Dolomit und untergeordneten Do- lomitbreccien. Radiolarit als Komponente dieser Breccien war nicht nachzuweisen. Die Herkunft der Bettlerjochbreccie vermochte nicht eindeutig abgeklärt zu werden; doch wird auf die grosse Aehnlich- keit mit Breccien des unterostalpinen Faciesgebietes hingewiesen, die H. P. Cornelius (1935) aus dem Err-Juliergebiet beschrie- ben hat. Die Trias der Lechtaldecke umfasst Buntsandstein bis Haupt- dolomit. Jüngere oberostalpine Schichtglieder, wie sie weiter östlich auftreten, fehlen der Lechtaldecke des Untersuchungsgebietes wohl infolge Erosionswirkung. Oestlich der Samina tritt der Buntsandsein im Fürstentum Liechtenstein nur lokal an der Basis der Farntobel- schuppe, der Schönberg- und der Gorfionscholle auf. Es handelt sich um meist rote, untergeordnet auch weisse und grünliche Quar- zite. Normalerweise wird aber die Basis der Triasschollen durch die verschiedenartige Kalke und Dolomite führende Serie des Mu- 13.
	        

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