Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 193 — Im Anschluss an Ampferer wurde der Einschub der Gor- fionscholle als eine von Ost nach West gerichtete Bewegung auf- gefasst, die über ein altes Relief der Scholle II erfolgte. Durch diese Auslegung lassen sich die beobachtbaren Tatsachen am einfachsten und einleuchtendsten deuten. Als Beispiel einer hierbei mitbeweg- ten, aber nicht veränderten, älteren Struktur sei die kleine Gipfel- falte des Gorfions erwähnt.. Das Signal 6teht auf einer ca. 5 m mächtigen Kalkbank der Partnachschiefer, die den Hangendschen- kel einer kleinen, liegenden Mulde bildet, die genau E — W streicht und mit ca. 25° axial gegen Osten eintaucht. Nach ihrer Streichrich- tung stammt diese liegende Synklinale deutlich aus der Phase der Schollenbildung und wurde durch den E — W Schub nicht weiter beeinflusst. Der Aufschub der Gorfionscholle beeinflusste aber auch —• wie bereits erwähnt — die liegende Scholle II, in der sich nun die deutlichsten Beweise der von Ost nach West gerichteten Bewe- gung finden. Durch den Druck, der von der Gorfionscholle bei der Ueberwindung des Steilhanges auf die Unterlage ausgeübt wurde, wurde der Arlbergdolomit der Augstenbergschuppe etwas nach Westen aufgebogen. (Prof. 6.) Dann wurde aber auch der hangende Hauptdolomit der gleichen Schuppe über der zwischenliegenden dünnen Lage der Raiblerschichten nach Westen bewegt. Dadurch wurden die plastischen Raiblerschichten stellenweise (Südwand des Güfel) vollkommen ausgequetscht, und so kam der Hauptdolomit der Augstenbergschuppe in der Westwand des Augstenberges direkt auf den Arlbergdolomit der Hauptmasse der Scholle II zu liegen. Auf die gleiche Ursache ist wohl auch das in der Nordwand des Augstenberges zu konstatierende, allmähliche Auskeilen der Raib- lerlage zurückzuführen, die zwischen Augstenbergschuppe und Scholle II eingeklemmt ist. Am schönsten zeigt sich der Einfluss dieser E — W Bewegung in der Gegend des Hubeis, der Tälehöhe und des Hundsteins. Es wurde bereits geschildert, wie die Schichtenden der Scholle II am Hundstein durch den E — W Schub ihrer Unterlage beraubt wur- den und über die liegenden Raiblerschichten abrutschten. Hier steigt die Basis der Scholle II mit relativ geringem Winkel gegen
	        

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