Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 188 — Es handelt sich hier um eine sehr deutliche Schirmwirkung alter Oberflächenformen durch überlagernde Schubmassen. Denn zwei- fellos haben wir es mit dem ursprünglichen Abfall von der Hoch- fläche des Augstenberges gegen ein altes Gamperdonatal zu tun. Die heute freistehende Arlbergdolomitwand bestand in ähnlicher Form bereits vor der Aufschiebung der Gorfionscholle und zog sich vom Schaftäle hangparallel gegen Süden. Diese Wand wurde dann von der von unten vorrückenden Scholle überwunden. Deren basaler Muschelkalk mit der begleitenden Quetschzone legte sich über das scharf geprägte Relief und zeichnete es deutlich ab. Dabei befindet sich die heute freiliegende Kante dieser alten Wand in ungefähr gleicher Höhenlage wie die, die heute unter der Gorfionscholle vor der Erosion geschützt wird. Vermutlich ist dies darauf zurückzu- führen, dass die Gorfionscholle eben eine grössere Ausdehnung he- sass, und erst in jüngster Zeit vom Gebiet des Schaftäle aberodiert wurde. Dadurch wurde die bereits vor alter Zeit von der Erosion bearbeitete Hochfläche des Augstenberges zum zweiten Mal den Einflüssen der Verwitterung ausgesetzt. Ihre Erhaltung ist aber sicher grossenteils der Ueberlagerung durch die Scholle III zu verdanken. Das ihr entsprechende Niveau im N am Gamsgrat, das keine ent- sprechende Schutzdecke besass, ist bedeutend weniger gut erhalten und zeigt sich nur noch in der allgemeinen Höhenlage des spitzen Kammes und in einem kurzen, etwas breiteren Gratstück. • Die alte Hochfläche des Augstenberges schnitt in sanftem Ge- fälle vom Hauptdolomit des Augsten'berggipfels gegen Osten hinab auf den Arlbergdolomit der Südwand des Güfels, die 'beide zur Augstenbergschuppe gehören. Dementsprechend legt sich auch die Gorfionscholle von Osten her zuerst über den Arlberg- und dann über den Hauptdolomit. (Prof. 6, 9, 10.) Hier spaltet sich an ihrer Basis eine kleine Teilschuppe ab, die mit ihrem Muschelkalk den Südgipfel des Augstenbergs bildet und durch Quetschzonen vom Liegenden und Hangenden getrennt wird. Diese Muschelkalkplatte gehört zur Schuppe von P. 2251. Sie verbindet sich mit dieser, indem sie nach Süden absinkt und sich der Oberfläche des Haupt- dolomits anschmiegt. (Prof. 11.)
	        

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