Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 183 — genden Oberustalpius in kleinere Linsen und Pakete zerschuppt wor- den und fügen sich nun den Bewegungen auch weniger mächtiger Schubmassen. JE. Reliefüberschiebuiigeii In der ersten Fortsetzung der «Beiträge zur Auflösung der Mechanik der Alpen» (1924) führte 0. Ampferer den Begriff der Reliefüberschiebungen ein und gab gleichzeitig bereits eine Zusammenstellung der damit verbundenen Erscheinungsformen. Un- ter Reliefüberschiebung versteht er den Einschub einer Decke, statt auf einer glatten, auf einer rauhen, von der Erosion bereits bear- beiteten Fläche. Folgen der Reliefüberschiebungen sind unter an- derem Feilwirkungen, Abscherungen und Abschrägungen an Kerben des Grundreliefs, Anpassungen der Schübmasse an das bereits vor- handene Relief, Schirmwirkung der Schubmassen, wodurch uralte Erosionsformen erhalten bleiben. In späteren Publikationen behan- delt Ampferer dieses Problem immer und immer wieder, baut seine Ansicht immer weiter aus und belegt sie mit vielen Beispie- len aus allen Teilen der Ostalpen. Es scheint mir, es könne heute nicht mehr am Vorhandensein von Reliefüberschiebungen gezweifelt werden, am bedeutenden Einfluss der Erosion auf die tektonische Gestaltung. M. Blumenthal (1935) tritt ebenfalls für die Existenz von Relief Überschiebungen ein und definiert sie auf folgende Weise: «Die .moderne Alpengeologie hat gezeigt, dass eine Orogenfaltung nicht ein Vorgang «aus einem Guss» ist, sondern in eins Serie von einzelnen Fhasen aufzuteilen ist. Es ist deshalb zu folgern, dass altere Faltung eine gewisse oberflächliche Umgestaltung erfahren hatte, wenn sich ihr eine neue zugesellte oder aus solcher sich ab- leitende Schubdecken über ein relatives und älteres Vorland sich hinwegbewegten. Diese letzteren sind dann gezwungen, das vorhan- dene Relief zu überwältigen, sich ihm anzupassen. Dies ist der Vor- gang der Reliefüberschiebung (Ampferer, B 1 u in e n t h a 1).» Am Beispiel der betischen Cordilleren erläutert Blume nt Ii al einige für die Reliefüberschiebung allgemeingültige Feststellungen.
	        

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