Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 178 — beschäftigt (1911). Er verfolgt die Dislokationslinien, <lie von E. von Mojsisovics und A. Rothpietz als Grenzen ihrer Schollen beschrieben worden waren, und präzisiert deren Verlauf, indem er von 12 Stellen die fremdartigen Gesteine 'beschreibt. Er erwähnt bereits Diabase und Diabaspophyrite, Serpentin -und Ophi- calcit, «Oelquarzite», mylonitisierte Schiefer und Granite, Radio- larienhornsteine, Schiefer mit Calpionella alpina LORENZ und verschiedenartige Breccien. Er identifiziert diese Gesteine be- reits mit solchen aus den östlichen und südlichen Deckengebieteu Graubündens, mit der lepontinischen Serie, insbesondere der räti- schen Decke (S t e i n m a n n) und der Brecciendecke. Er erkennt die von SSE wirkende Deckenüberschiebung, die an der Unter- fläche die fremdartigen Massen, also die Quetschzonen des Räti- kons, mitschleppte. Die dünne Triasdecke Liechtensteins wurde von Sprüngen durchzogen, an denen die entstandenen Schollen dachziegelartig sich aufeinander schoben. Dadurch wurde auch der Untergrund aufgepresst und fensterartige Durchblicke auf tiefere Ueberschiebungsdecken göffnet. Diese Darlegungen bedeuten einen grossen Fortschritt, denn damit hat S e i d 1 i t z das Wesen der Quetschzonen bereits grundsätzlich erkannt. D. Trümpy (1916) bestätigt und beweist dann diese Auffas- sung. Die Schuppen der oberostalpinen Decke haben an ihrer Basis tektonisch unselbständige Komplexe der Falknis-, der Sulzfluh- und der rätischen Decke mitgeschleppt. Das «Ausstreichende der Schub- flächen» nennt Trümpy Quetschzonen, in deren Bestand sich auch Gesteine aus dem Hangenden und Liegenden mengen. Sodann hat Ampferer dieses Problem wieder aufgegriffen. Er bezeichnet die bisher als Quetschzonen beschriebenen Elemente durchwegs als Arosazone, mit dem Namen also, der von C a d i s c h 1919 für jene komplexe Gesteinsserie Mittelbünden«, die zwischen Falknis-Sulzfluh-Decke und Mittelostalpin sich einschaltet, geschaf- fen wurde. Da sich an den Ueberschiebungsflächen im Rätikon neben Gesteinen der Aroser Schuppenzone aber auch solche der Sulzfluhdecke und der Falknisdecke finden, kann diese tektonische Verrnengung nicht als Arosazone bezeichnet werden, sondern es muss der frühere Name: Quetschzone beibehalten werden. Amp-
	        

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