Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 168 — der heutigen Heubühl-Schönbergscbolle überdeckt haben dürfte. Wie gross die Ueberlagerung im einzelnen gewesen sein mag, ent- zieht sich der Beurteilung. Eine eigenartige Erscheinung, worauf schon Verdam (192P) aufmerksam gemacht hat, ist die Tatsache, da:s der Hauptdolomit grösstenteils der Träger dieser alten Streichrichtungen ist. Zum Teil mag das davon rühren, dass die tiefere Trias in jenen Gebie- ten nicht auf grössere Flächen aufgeschlossen ist. Zum andern Teil ist diese Erscheinung aber sicher tektonisch bedingt, indem die spä- teren von Süden nach Norden gerichteten Phasen aus dem penni- nischen Untergrund stammten und somit in erster Linie die tiefere Trias erfassten, während der Hauptdolomit über den plastischen Raiblerschichten davon mehr oder weniger unberührt blieb. Bevor nun die späteren Phasen einsetzten, dürfte die Erosion während längerer Zeit wirksam gewesen sein. Durch ihre Eingriffe in den Schichtverband des Gebietes der später ausgebildeten Scholle l wurden die folgenden Bewegungen weitgehend beeinflusst. Ihr fiel wohl der Hauptdolomit im Südwestteil der Scholle weitgehend zum Opfer. Eine grössere Entwässerungsrinne dürfte auch in der Gegend des heutigen Valorschtales gelegen haben; sie durchschnitt vermutlich den grösseren Teil der Schichtreihe der Scholle I. Mög- licherweise hat sie gar bis auf den Flysch hinunter gegriffen. Der Eingriff der Erosion, die hier in so starkem Masse wirksam war, dürfte durch eine Zerrüttung des Hauptdolomits erleichtert worden sein, deren Ursache in der Bildung der Gamptalantiklinale zu su- chen ist. Diese Kerbe in der zusammenhängenden Scholle I ermög- lichte den Vorschub des südlichen Teiles, der Schönbergscholle, bei dem Wiedereinsetzen der tektonischen Bewegungen. (Prof. 14, 15, 16.) Ampferer (1937a) erwähnt bereits, dass die grosse Schräg- fläche des Hauptdolomits der Drei Schwesternscholle möglicher- weise als eine Erosionsfläche zu deuten sei. Er spricht sich dann aber eher für eine tektonische Abscherung grossen Stiles aus wegen des ausgedehnten und gleichmässigen Gefälles der Fläche, die gaua dem Sinne der Aufschiebung angepasst erscheint. Es könnte sich aber auch die Aufschiebung einer bereits vorhandenen, vorteilhaft gerichteten Erosionsfläche angepasst haben, wobei naturgemass zusätzliche abschleifende Vorgänge zu erwarten wären. Es scheint
	        

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