Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 161 — 6en lässt. Nach Trümpy erfolgte die Ueberschiebung der ober- ostalpinen Decken in der ostalpinen Phase mit einer SE — NW Schubrichtung. In folgenden Phasen (frübpenninisch, helvetisch, spätpenninisch), deren letzte als obermiocänen bis pliocänen Alters angenommen wird, wurden dann die oberostalpinen Teildecken oder Schollen angelegt und ausgebildet und die gesamten ostalpinen Decken auf den Flysch und später auf die Molasse überschoben; dabei war die Bewegung, die aus dem penninischen Gebiet stammte, von Süden nach Norden gerichtet. Es wären demnach Interferenz- erscheinungen der beiden Faltungsrichtungen zu erwarten. Ande- rerseits darf angenommen werden, dass Vorgänge, die allein der schollenbildenden Bewegung dienten, zu E — W streichenden Struk- turen führten; oder umgekehrt: dass Gebiete mit nur SW — NE streichendem Bau von diesen späteren Phasen nicht unmittelbar be- einflusst wurden. Nun streicht die Mulde Gurtisspitze-Gallinakopf (Verdam, 1928) SW — NE. Deren Südschenkel mit Nordwestfallen bildet den Kamm Gallinakopf — Lohnspitze. Südlich des Gamptales strei- chen die Strukturen des Grates Scheuenkopf-Exkopf ebenfalls SW — NE. Die subsequente Anlage des Gamptales bringt diese Streich- richtung deutlich zum Ausdruck. Nach der von Trümpy begrün- deten Schollenbegrenzung müsste hier nun eine Schollengrenze er- ster Ordnung durchziehen. Es wäre also zu erwarten, dass Spuren der von S nach N gerichteten schollenbildenden Phasen zu erken- nen wären. Dies ist jedoch nicht der Fall, sodass die oben gemachte Annahme, wonach das Gamptal nicht einer Schollengrenze ent- spricht, eine weitere Stärkung erfährt. Dennoch finden sich aber hier in vereinzelten Aufschlüssen, die gegen Osten spärlicher wer- den, Quetschzonen- und Flyschgesteinc. Auf die Erklärung dieses Umstandes soll weiter unten eingegangen werden. Die Störungszone, die im Gamptal beginnt, setzt sich übers Guschgfieljoch westwärts nach Bargella fort. Mit ihrem hochgeschobenen Flysch und mit den Quetschzonengesteinen trennt sie die Drei Schwestern-Gallinakopf- scholle von der Heubühl-Schönbergscholle und zeigt auch, den obi- gen Lleberlcgungen entsprechend, reines E — W Streichen. f t
	        

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