Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 124 — lcrsehichtcn der Scliolle I, die, wie an einer Stelle schön zu sehen ist, in die hangenden Muschelkalkblöcke eingespiesst sind. Die Muschelkalk-Partnachschieferserie des Hundsteines ist nun schon in verschiedenster Weise gedeutet worden. Trümpy (1916) beschreibt von unten nach oben folgende Schichtreihe: Raibler- schichten, fragliche Arlbergschichten, Muschelkalk, Partnach- schiefer und nochmals Muschelkalk, Quetschzone. Dass diese Schichtreihe nicht Bestandteil einer höheren ostalpinen Schuppe sein könne, beweist Trümpy mit der Feststellung der han- genden Quetschzone, von der er weiter schreibt: «Dieselbe Quetsch- zone findet sich am Grat zwischen Gritsch und Naaftal über dem verkehrten Muschelkalk der unteren Heupielschuppe. Der Mu- schelkalk des Hundstein ist deshalb die nördliche Fortsetzung der überkippten oberen Heupielschuppe, die hangenden Partnachschie- fer und die noch höheren Muschelkalklinsen sind die Fortsetzung der unteren Heupielschuppe. Nördlich des Hundtals gegen den Nospitzgrat zu werden diese überkippten Schuppenenden laminiert.» Ich habe bereits gezeigt, dass wir es hier mit einer einfachen, nor- mal liegenden Folge Muschelkalk-Partnachschiefer zu tun haben. Die mit den Schiefern wechsellagernden Partnachkalkbänke hat Trümpy vermutlich als Muschelkalklinsen betrachtet, was ihn zu der oben geschilderten, auf den ersten Blick bestechenden tekto- nischen Interpretation verleitet hat. Bei der Behandlung des Gebie- tes von Gritsch werden wir sehen, dass für jene Region die Annahme einer unteren Heupielschuppe nicht ohne weiteres berechtigt ist. Ebenso ergeben sich bei der Profilkonstruktion (Prof. 13.) im Sinne T r ü m p y 's Schwierigkeiten, indem die Basis des Muschelkalks auf Gritsch bis gegen 2000 m Höhe hinaufreicht, am Hundstein aber auf 1860 m liegt und beim südlichsten Aufschluss gar auf 1760 m hinunter greift. Aus diesen Gründen muss die Interpretation T r ü m p y 's aufgegeben werden. Ampferer (1937a) gibt eine genauere Beschreibung des Hundsteins, dem auch ein üetailprofil beiliegt. Er erkennt richtig die Partnachschiefer mit mehreren Kalkstufen im Liegenden der Quetschzone. Doch hält er den unzweifelhaften Muschelkalk des Hundsteins für Arlbergschichten. Infolgedessen gelangt er zur An- sicht, es handle sich hier um eine nach Norden überschlagene Mul-
	        

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