Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

- 113 - bergschichten als Ganzes mit ca. 15° gegen Süden absinken, weisen deren Bänke im Norden ein schwächeres Südfallen und im Süden ein steiles Nordfallen auf. Man könnte deshalb zunächst annehmen, die einzelnen Bänke seien innerhalb des ganzen Schichtstosses schief gestellt. Sie würden in diesem Fall diskordant gegen die lie- genden Partnachsohiefer und die hangenden Raiblerschichten ab- stossen. Nun findet man aber am Fusse der untersten Felsstufe zahl- reiche ca. E — W streichende, durchschnittlich 70° gegen Süden einfallende, kleine Brüche. Sie zeichnen sich deutlich ab, da die liegenden Partnachschiefer der Bewegung flexurartig folgen. Die Sprunghöhen betragen bis zu 5 m; der Südflügel ist regelmässig tiefer gesetzt. Innerhalb des meist überwachsenen Steilgehänges lassen sich diese sekundären Störungen nicht mehr auffinden. Doch scheinen auch einige grössere Verwerfungen vorzuliegen. Sie durch- ziehen die ganze Wand mit gleicher Lage und Bewegungsrichtuug wie die kleinen. Unter Berücksichtigung dieser Verstellungen lässt sich nun die innere Struktur und die Lage der Arlbergschichten als Ganzes in Einklang bringen. Die durch die Verwerfungen isolierten Blöcke haben sich um kleine Beträge um eine horizontale Achse gedreht, wobei der Nordteil sich senkte. Dadurch resultiert in jedem einzelnen Block Nordfallen, trotz dem sich die Arlbergkalkwand langsam gegen Süden senkt. Es handelt sich somit um eine antithe- tische Repetitionsverwerfung. Im Profil 14 konnten nur die grösseren Verwerfungen gezeichnet werden, was zu einer etwas schematisierten Darstellung führt. In Wirklichkeit ist der Vorgang weniger abrupt; denn auch die kleinen Brüche spielen durch die Summierung ihrer Verstellungsbeträge eine bedeutsame Rolle. Die plastischen Partnachschiefer im Liegenden schmiegten sich der so entstehenden unregelmässigen Basis der Arlbergschichten an und sind aufgeschlossen, wo sie an der Nordseite einer Verwerfung ihre lokal höchste Lage erreichen. Auf der andern Seite der Ver- werfung, unter dem tiefer gesetzten Südflügel sind sie unter dem relativ reichlich anfallenden Schutt der Arlbergschichten verdeckt. Derart wird die scheinbar regelmässig absinkende Basis der Arlberg- schichten vorgetäuscht. Auch die leicht beweglichen Gesteine im
	        

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