Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1951) (51)

— 9 — Vorwort des fürstlichen Regierungschefs In weiten Kreisen unsere« Volkes herrscht heute noch die Auf- fassung, geologisches Forschen sei nur eine Beschäftigung für wenige studierte Fachleute. Für den Laien und Nichtgeologen aber sei es ein unnützes Unterfangen, sich in die Geologie Einblick verschaffen zu wollen. Ganz anders ist unsere Bevölkerung z. B. der Botanik gegenüber eingestellt. Wetteifert doch schon die Schuljugend, mög- lichst viele Pflanzen nicht nur dem Namen nach zu kennen; sie forscht auch nach deren Standorten und ihren besonderen Lebens- bedingungen. Die völlig andere Einstellung zur Erdgeschichte lässt sich wahrscheinlich durch das jüngere Alter der geologischen Wis- senschaft erklären. Sie wurde bis dahin an den Volksschulen fast gar nicht und an den Mittelschulen bis vor wenigen Jahren recht unbeholfen gelehrt, sodass sich nur wenige von ihr angezogen fühl- ten. Diese Tatsache ist sehr zu bedauern, denn die Geologie macht uns gerade mit dem vertraut, was uns vor allem lieb und teuer ist, mit dem Heimatboden. Ich kann mir indessen lebhaft vorstellen, dass in Zukunft schon die Schüler der oberen Volksschulklassen mit einigen Grund- begriffen der Geologie vertraut gemacht werden, dass die Freude an diesem Wissenszweig durch interessanteren und verständlicheren Unterricht gehoben und dass dadurch allmählich die Erdgeschichte nicht nur mehr ein Tätigkeits- und Forschungsgebiet für verhältnis- mässig Wenige darstellen wird, sondern, dass viele aufgeschlossene Leute sich damit aus Liebhaberei beschäftigen werden, wie dies heute schon bei der Pflanzen- und Tierkunde der Fall ist. Dazu werden diese vorliegenden Abhandlungen und die noch in Bearbei- tung befindliche Geologische Karte des Fürstentums Liechtenstein sicherlich viel beitragen. Mit dieser Feststellung ist die Bedeutung,
	        

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